(...)Und nur weil man in Niedersachsen ein bischen (ok, für viele ist es kein bischen) Studienbeträge zahlt, kann man nicht gleich Plüschsessel und Cocktails fordern. Es hat sich hier und da doch schon was verbessert - auch dies ist keine Befürwortung von Gebühren, doch wie hier schon jemand schrieb, wer die perfkte Lehre ohne ausreden will, der muss ganz andere Gebührenmaßstäbe ansetzen. Leider.
This post has been edited 1 times, last edit by "planb" (Mar 5th 2012, 1:24am)
Kriege (aka. Friedensmissionen) geführt werden können, obwohl unser Grundgesetz besagt, dass dies verfassungswiedrig ist und riesige Rettungspakete für Banken durchgepeitscht werden können, wir aber gleichzeitig eine sozial selektive Bildungsgebühr einführen
This post has been edited 2 times, last edit by "Rick" (Mar 5th 2012, 8:19am)
(...)Und nur weil man in Niedersachsen ein bischen (ok, für viele ist es kein bischen) Studienbeträge zahlt, kann man nicht gleich Plüschsessel und Cocktails fordern. Es hat sich hier und da doch schon was verbessert - auch dies ist keine Befürwortung von Gebühren, doch wie hier schon jemand schrieb, wer die perfkte Lehre ohne ausreden will, der muss ganz andere Gebührenmaßstäbe ansetzen. Leider.
Bis zur Einführung von Studiengebühren war es gesellschaftspolitischer Konsens, dass eine der wichtigsten Ressourcen in diesem Land die Bildung ist. Was hat sich auf einmal daran geändert? Für viele sind 1000€ jährlich keine kleine Summe. In einem Halbsatz zu erwähnen, dass sich "hier und dort" schon etwas verbessert hat ist nahezu zynisch, wenn man bedenkt, dass diese Gebühren gehortet werden, ohne dafür einen Ziel anzugeben. Und wer fordert denn bitte "Plüschsessel und Cocktails"? Wozu eine solche Polemik? Es geht hier um die effektive Verbesserung der Lehre, anhand des Beispiels der ModSys-Veranstaltung.
Wenn auf politischer Ebene beschlossen werden kann bestimmte wirtschaftliche Branchen steuerlich zu begünstigen, wenn Kriege (aka. Friedensmissionen) geführt werden können, obwohl unser Grundgesetz besagt, dass dies verfassungswiedrig ist und riesige Rettungspakete für Banken durchgepeitscht werden können, wir aber gleichzeitig eine sozial selektive Bildungsgebühr einführen, dann messen wir der Bildung in diesem Land einen fatal niedrigen Stellenwert bei. Das finde ich empörenswert. Es werden Dinge finanziert die keinen Nutzen für einen Großteil der Bevölkerung hat. Warum sollte man also "Gebührenmaßstäbe" bei Dingen "ansetzen" die sich positiv auf alle Schichten der Bevölkerung auswirken können?
This post has been edited 1 times, last edit by "Benjamin" (Mar 5th 2012, 9:33am)
Vermisch da mal nicht Landes- und Bundeslegislatur, grade wenn du selbst dich vorher über die Polemik anderer echausffierst.
Die Studiengebühren sind fast komplett auf dem Mist unseres ex-Bundespräsidenten und seinem Ministerpräsidentenvorgänger gewachsen. Viele andere Bundesländer haben dieses Experiment (trotz teilweise krtischer Haushaltalage) nicht mitgemacht.
Und zu behaupten es wäre nichts passiert, verhöhnt die Bemühungen derer, die sich seit Jahren überlegen wo diese Gebühren am Besten eingesetzt werden können um maximal Einfluss auf die Lehrqualität zu nehmen.
1000 Euro pro Student pro Jahr heisst in etwa eine Lehrperson auf 100 Studenten, wenn man Materialausgaben auf 0 reduziert. Das reicht vielleicht knapp um die beliebteren Bachelorstudiengänge mit dediziertem Lehrpersonal zu versorgen, aber für sonst nichts.
Derweil möchte ich darauf hinweisen, dass internationales Lehr- und Forschungspersonal einer Universität ein wichtiges Reichtum ist. Dass es dabei manchmal Verständigungsprobleme gibt, ist nunmal so, und es ist schade, dass sich Lehrende und Lernende sich in den letzten zehn Jahren noch keine alternative Lösung überlegt haben. (...)
Ich denke schon, dass ein gebührenfinanziertes Studium gut in die von Dir genannte Reihe von Steuersenkungen, Kriegseinsätzen sowie Bankenrettungspaketen passt. Die Funktion von Bildung in unserer Gesellschaft wird häufig idealisiert. Grundsätzlich hat sich aber seit Adam Smith nichts daran geändert, dass Bildung gesellschaftlichen und damit eben auch stark wirtschaftlichen Zwecken dient.
Du schreibst ja selbst von der Ressource Bildung, und die gilt es eben maximal auszubeuten.
Die Frage, wie es an der Uni läuft und wie es vielleicht wünschenswert wäre, hängt also nicht unerheblich von den gesellschaftlichen Bedingungen ab.
Ich denke schon, dass ein gebührenfinanziertes Studium gut in die von Dir genannte Reihe von Steuersenkungen, Kriegseinsätzen sowie Bankenrettungspaketen passt. Die Funktion von Bildung in unserer Gesellschaft wird häufig idealisiert. Grundsätzlich hat sich aber seit Adam Smith nichts daran geändert, dass Bildung gesellschaftlichen und damit eben auch stark wirtschaftlichen Zwecken dient.
Du schreibst ja selbst von der Ressource Bildung, und die gilt es eben maximal auszubeuten.
Die Frage, wie es an der Uni läuft und wie es vielleicht wünschenswert wäre, hängt also nicht unerheblich von den gesellschaftlichen Bedingungen ab.
Wenn ich dich richtig verstehe, dann sollte Hochschulbildung also eine Ressource sein, die nur von denen in Anspruch gennommen werden (ausgebeutet?!) kann, die es sich leisten können? Na dann brauchen wir nicht weitersdiskutieren, denn konträrer könnten unsere Ansichten nicht aufgestellt sein.