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Kiki der Gecko

Regenbogeneidechse

  • "Kiki der Gecko" started this thread

Posts: 513

Date of registration: Oct 1st 2008

1

Thursday, September 26th 2013, 10:55am

Was läuft gut und was nicht? (Aktionstag "Studienqualität im Studiengang Informatik" am 29.11.13)

Hallo allerseits,

am 29.11. wird die nächste Studienkommissionssitzung statt finden, doch noch wichtiger: Am selben Tag (nachmittags), veranstaltet unser Fachbereich einen Aktions(nachmit)tag zum Thema Studienqualität im Studiengang Informatik. Zunächst wird die aktuelle Situation geschildert, dann kann Kritik angebracht und diskutiert werden. Alle Studis aus Inf und TI sind herzlich eingeladen! Untenstehend das voirläufige Programm:

Quoted


VORLÄUFIGES Programm:
- Grußworte der Vizepräsidentin für Lehre, Studium und Weiterbildung, Frau Prof. Elfriede Billmann-Mahecha
- Zentrale Ergebnisse der „Absolventenbefragung 2013 und des „Che-Rankings“, Referentin des ZEL. Schwerpunkte: Studentische Zufriedenheit, Überforderung, Qualität der Lehre
- Maschinenhausprojekt, Prof. Wagner Schwerpunkt: Welche Konsequenzen lassen sich kurz- und mittelfristig unmittelbar für uns ableiten?
- Kaffeepause
- Wahrnehmung der Studierenden: Konsistenz oder Widerspruch
- Erfahrung junger Lehrender, Prof. Rohs
- Zusammenfassung und Handlungsvorschläge, Prof. Wolter


Wir als Fachrat sollen den Punkt Wahrnehmung der Studierenden: Konsistenz oder Widerspruch "übernehmen", also unsere Situation als Studis darstellen und aufzeigen, welche Dinge gut laufen und welche nicht. Dazu brauchen wir die Hilfe aller, denn jede und jeder nimmt sein Studium anders wahr und natürlich kann ein Studi auch nicht alle angebotenen Veranstaltungen besuchen.

Interessant sind einerseits eure Meinungen zum "System" Informatik-Studium also zum allgemeinen Ablauf an der Uni, beispielsweise:
  • "studentische Freiheiten" vs. "allein gelassen werden"
  • Gedanken zu den Veranstaltungsformen (z.B. "sind Vorlesungen noch zeitgemäß?", "brauchen wir die Differenzierung Labor/Projekt?")
  • Umsetzung des Modul-Konzepts nach Bologna (bei uns meist: Eine Veranstaltung pro Modul)
  • allgemeine Strukturierung der Bachelor- und Masterstudiengänge (was und wieviel wovon, auch gerne (un)sinnvolle Pflichtfächer aufzeigen)
  • Betreuung/Sinn und Zweck/etc. von Abschlussarbeiten
  • Berufsvorbereitung (auf welche Berufe überhaupt?, Forschung vs. "Wirtschaft", (Un)sinn von Praktika etc.)

Andererseits interessieren wir uns natürlich auch immer für Lehrveranstaltungen, die nicht so ganz rund laufen wie sie sollten.

In diesem Thread ist ausdrücklich auch Platz für längliche Posts und ausschweifende Diskussionen (so lange sie on topic bleiben), und wer - aus welchem Grund auch immer - seine Meinung anonym abgeben möchte, kann mir gern eine PM schreiben, natürlich werden diese vertraulich behandelt.
"Alles ist eins - außer der Null." - Wau Holland

Oelkstul

random classifier

  • "Oelkstul" is male

Posts: 60

Date of registration: Oct 9th 2007

2

Friday, November 8th 2013, 11:08pm

Da der Termin näher rückt mach ich hier mal endlich den Anfang :)

Zum Bachelor kann ich ehrlichgesagt nicht so viel sagen, da war ich ja die meiste Zeit eher von der faulen Sorte und habe nicht so an den Veranstaltungen Teilgenommen.

Beim Master allerdings gibt es sehr viel, was mir nicht gefällt. Mich würde auch interessieren ob andere es ähnlich sehen - oder auch ganz anders..

Module/Leistungspunkte/Veranstaltungsformen:
Mein Gefühl ist, dass diese Konzepte nur so sehr umgesetzt wurden wie es nötig war um Vorgaben von KMK, Akkreditierungsrichtlinien, etc in Form zu genügen.
Die ECTS-Guidelines z.B. haben nach meinem Verständnis das nachvollziehbare Ziel, dass Veranstaltungen nach dem Aufwand den sie erfordern vergütet werden, sodass ein Student mit Vollzeit (40h/Woche) Einsatz 30LP an Veranstaltungen sinnvoll machen kann. Die Vorlesungen bei denen das der Fall ist sind wohl eindeutig in der Unterzahl. Schuld daran ist das starre, nur formal dem Sinn der LP entsprechende System: 2SWS VL + 1(0) SWS Ü = 4(3)LP.

Womit wir bei den Veranstaltungsformen angekommen wären. Es ist doch nunmal so, dass es wohl vom Inhalt einer Vorlesung abhängt, wieviel Zeit es erfordert sich mit dem Stoff (sinnvoll) auseinanderzusetzen.
Beispiele:
7.5 Vorlesungen pro Semester sollen wir hören. Das macht dann 5.5 (aufgerundet) Std pro Vorlesung aka ca 2.5h für Vor-und Nachbereitung.
Thi-Veranstaltungen: KA ob ich zu unfähig bin. Aber ich habe ganz sicher noch NIE einen Übungszettel in dem Bereich in dieser Zeit bearbeitet.
Machine Learning aktuell: Verbringe >10h pro Woche damit. Das ist einfach notwendig um das ganze RICHTIG zu verstehen und zu üben. das sind Algorithmen die man anfassen muss um detailliertes und tiefergehendes Verständnis dafür (und die Problemstellungen) zu entwickeln.
Dass dies nicht so wirklich sinnvoll sein kann muss man doch auch schon alleine an der Tatsache feststellen können, dass viele (die meisten?) Dozenten Probleme haben ihre Veranstaltungen in dieses Format zu bringen.
Jeder der Dozenten mit denen ich dieses Semester darüber gesprochen habe (fast alle bei denen ich eine Vorlesung besuche :D) sind zumindest ähnlicher Auffassung. Der restliche (eine :p) gestaltet seine Veranstaltung so, dass man das schon recht gut zwischen den Zeilen lesen kann..

Module? Also wir haben etwas was so heißt. Mehr kann man dazu nicht sagen oder?

Inhalt der Veranstaltungen
Wie oben schon erwähnt denke ich, dass das Verhältnis (und Ausmaß) von Präsenzzeit und Selbsstudium ganz grundlegend vom Inhalt der Veranstaltung abhängt. Die Starre Form erzwingt geradezu das inhaltlich eher flache Verlesen von Fakten, welche in der Übung ggf. nochmal erläutert werden und dann im selbststudium nochmal vertieft werden, damit man sie Gedanken- und Verständnislos zur Prüfung wiedergeben kann - und eine Stunde danach schon wieder verdrängt hat.
Das klingt und ist sicher überzogen formuliert - aber das ist zumindest die Richtung, in die die Rahmenbedingungen der PO das Gestalten der Veranstaltungen mMn beeinflussen.

[rant] ?
Gerade im Master finde ich das grundlegend falsch. Ich möchte mich im Master vertiefen und in meinem Interessen-/Vertiefungsgebiet wirkliche tiefergehende und solide Kenntnisse erwerben. Die PO stört mich einfach konsequent daran, der (in meinem Fachgebiet) komptetente Absolvent zu werden, der ich gerne wäre.
Das ist mein ehrliches Empfinden dabei. Ich muss sagen, dass es mich wütend und traurig macht. Ich schiebe hier >50h Wochen für den Uni-Stoff (+ Arbeit etc) und es reicht einfach nicht.. Dazu kommt dass ich ein Nebenfach wählen musste welches ich nicht brauche und diverse Veranstaltungen als Lücken- bzw KKB-Füller. Zusammen belaufen sich diese Veranstaltungen am Ende meines Masters auf 28LP (4LP im NF waren sinnvoll :) ). Auch wenn einige diese Veranstaltungen cool waren. Inhaltlich auch nicht vollkommen nutzlos - Wenn ich mir vorstelle ich hätte mich mit meinem jetzigen Master vor mir als Bewerber. Und dann daneben meinen Paralleluniversums-Oelkstul, der diese 28LP Zeit in das Vertiefen seiner wirklich relevanten Kenntnisse investiert hat.. Ich müsste wirklich nicht lange überlegen wen ich als WiMi, Doktorand oder Entwickler einstellen würde.
[/rant]

Struktur
Die KKBs halte ich für ungeeignet um die möglichen Vertiefungsrichtungen abzudecken. Ich denke wir sollten diese überdenken. Ich _muss_ 3 KKBs wählen um mich im Bereich Machine Learning zu vertiefen. Das kanns doch nicht sein :)

Zielsetzung / Philosophie des Masters
Das klingt ein wenig esotherisch, aber ich habe das Gefühl, dass dies eine sehr Zentrale und wichtige Fragestellung ist.
Ich habe das Gefühl, dass unsere derzeite PO (und all ihre Resultate - aka Veranstaltungen aka Studiumsqualität) auf der Einstellung basieren, dass es Notwendig ist den Studenten zu seinem Glück (Einsatz und Fleiss) zu zwingen. Gerade im Master denke ich nicht, dass dies den Verlust der Entfaltungsmöglichkeiten rechtfertigt. Ich bin auch ohne PO und ganz ohne Leistungspunkte und jegliche Vorgaben motiviert genug die für mich relevanten Veranstaltungen wahrzunehmen (gut, die Prüfungen würde ich mir dann wohl eher sparen ;) ) und mich auch weit darüber hinaus zu bilden.

Ich denke es sollte dahingehend den Studierenden ein wenig mehr vertraut werden. Etwas mehr fördern statt immer nur fordern quasi :)

This post has been edited 3 times, last edit by "Oelkstul" (Nov 8th 2013, 11:09pm)