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Location: Hannover

Occupation: Haarspaltung

1

Thursday, December 22nd 2016, 6:19pm

Bitcoin-Konferenz an der Uni Hannover (kostenfrei)

Quoted

Sehr geehrte Damen und Herren,

zwei Institute der juristischen Fakultät führen im kommenden Jahr eine
gemeinsame Tagung durch, die für Sie von Interesse sein könnte. Im Rahmen
dieser international ausgerichteten Veranstaltung, die am 19.01.2017
stattfindenden wird, widmen sich Wissenschaftler und Praktiker aus
verschiedenen Fachdisziplin den mit neuen Kryptowährungen einhergehenden
Implikationen. Nach den englisch-sprachigen Vorträgen unserer Referenten
besteht die Möglichkeit zur Diskussion für alle Tagungsteilnehmer. In
späteren themenübergreifenden Panels wird die Diskussion auch
interdisziplinär vertieft.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur (kostenfreien) Anmeldung
finden Sie auf: http://bitcoin-conference.uni-hannover.de/

Bitcoin bezeichnet ein virtuelles Zahlungssystem, welches in einem
Peer-to-Peer-Netzwerk, globale Zahlungsvorgänge in Sekundenschnelle
abwickeln kann. Aufgrund der dabei benutzten Blockchain-Technologie gilt es
unter IT-Experten als eine nicht manipulierbare Möglichkeit des
Zahlungsverkehrs. Die dezentrale Netzwerkstruktur, derer sich die
Technologie bedient, bietet weniger Angriffsfläche für Cyberattacken als
eine zentrale IT-Infrastruktur, wobei gleichzeitig die kostspielige
Bereitstellung und Wartung einer solchen entfällt. Entsprechend groß war das
mediale Echo, welches auf die Vorstellung von Bitcoin im Jahre 2008 folgte.

Viele sahen in Bitcoin eine Alternative zu staatlichen Zahlungsmitteln, da
die Cyberwährung unabhängig von Notenbanken oder Kreditinstituten den
Geldfluss direkt zwischen Privaten erlaubt. In den Folgejahren konnte sich
Bitcoin jedoch noch nicht in der Breite durchsetzen. Dennoch ist das Thema
aktueller denn je. So arbeiten zurzeit vier internationale Großbanken
gemeinschaftlich an der Entwicklung einer eigenen virtuellen Währung.

Die Rechtswissenschaft darf diese Entwicklungen nicht unbeachtet lassen,
wirft die Einführung einer derartigen digitalen Währung doch viele
rechtliche Fragen auf. Würde Bitcoin oder eine ähnliche virtuelle Währung
Einzug in den Alltag des Geschäftsverkehrs erhalten, stellt dies sowohl
Gesetzgeber als auch Rechtsprechung vor neue Herausforderungen. Der Schutz
von Zahlungsmitteln ist herkömmlich auf staatlich verwaltetes Geld, also
traditionelle Währungen, ausgerichtet, genauso wie der staatliche Zugriff
auf Privatvermögen. Folglich ist zu diskutieren, ob der Schutz durch
staatliche Normen nur traditionellen Geldmitteln zusteht und zustehen sollte
oder ob etwa das Eigentumsrecht sich nicht in derselben Weise auf derartige
virtuelle Währungen erstrecken müsste. Weiterhin ist etwa unklar, ob sich
der Geldwäschetatbestand auf Bitcoin anwenden lässt.

Der rechtlichen Perspektive voran gestellt müssen jedoch technische
Untersuchungen sein, da sie als Rahmen und Tatsachenstoff die rechtliche
Würdigung erst erlauben. Sie ist ebenso im Kontext der transnationalen
Ermittlungen durch Polizeibehörden zu sehen, um Probleme und Möglichkeiten
der Rechtsdurchsetzung festzustellen und Bedingungen zu schaffen, die einen
rechtsfreien Raum verhindern. Letztlich sind auch die ökonomische Erwägung
werden die Tagung begleiten, denn die Wirtschaft profitiert von neuen
Möglichkeiten, ist andererseits aber auf verlässliche rechtliche
Rahmenbedingungen angewiesen.

Vor diesem Hintergrund lade ich Sie, stellvertretend für die Veranstalter
Susanne Beck und Nikolaus Forgó, ein an unserer Diskussion teilzuhaben und
sich mit uns über Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse auszutauschen und
verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Michael Nicolai
---
Dipl.-Jur. Michael Nicolai
Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Kriminalwissenschaftliches Institut
Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht,
Strafrechtsvergleichung und Rechtsphilosophie

Juristische Fakultät
Leibniz Universität Hannover
Königsworther Platz 1
Raum II/829
30167 Hannover

Tel. +49 (0) 511 762-8284
fax: +49 (0) 511 762-19071