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KreiS

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21

Wednesday, March 31st 2004, 11:55pm

Quoted

Original von SethGecco
Ich möchte noch nen weiteren Grund hinzufügen.
Es gibt viele musikalische Stücke, die nur als Vinyl gepresst werden und für manch einen von uns, nicht zu nutzen sind, da zum Beispiel ich keine TTs besitze. Aber übers Internet und mp3 kann man sich die Ripps besorgen, was auch zur Verbreitung der Musik fürht und auch als Promotion gelten könnte.

z.B. RMB - feel the flame
hab die Vinyl liegen, aber den rip hab ich mir trotzdem besorgt, der selbst erzeugte war suboptimal leider :/

stimmt schon, vieles kommt nur auf Vinyl raus, gilt aber für Sachen die abseit vom Mainstream sind oder nur in Clubs gespielt werden.
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Dakota-Indianer(Weisheit),"Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab"

SethGecco

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22

Thursday, April 1st 2004, 9:15am

Ich will eben die Sachen, die in den Clubs gespielt werden. :D

paradroid

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23

Thursday, April 1st 2004, 10:16am

Quoted

Original von Markus
[...]
Und mal ernst, wieviel "Privatkopien" habt ihr zu Hause rumliegen?

keine

Quoted


Und wieviel CDs lassen sich bei euch durch irgendwelche CD-Player nicht abspielen?

Zugegeben: keine, nichtmal die, die angeblich einen Kopierschutz haben.

Quoted


Und dann vergleicht mal: Wieviel mp3s habt ihr von kommerziellen Liedern, von denen ihr nicht die original CD habt?

keine

Quoted


Und gehen wir mal weiter:
Wieviele gebrannte Spiele liegen zu Hause rum?

keine

Quoted


Wieviele gecrackte Programme sind auf dem PC?

keins, wer Linux einsetzt, hat sowas nicht nötig

Quoted


Wieviele Serials habt ihr schon Bekannten oder aus dem Netz?

keine (wozu auch?)

Quoted


Da kann ich auch verstehen, dass man etwas dagegen unternehmen will. Sicherlich kann man sich über Art und Härte streiten. Aber Grundsätzlich sollte man sich nicht wundern....

OK, mal genug der Selbstbeweihräucherung meinerseits. Ich gebe zu, dass ich früher auch kein "Waisenknabe" war, aber im Alter entwickelt man vielleicht so etwas wie Qualitätsbewusstsein.

Und hiermit sind wir wieder beim Punkt: Ich kann mich nur zu gut an die 80er erinnern, als die Musikindustrie alles tat (und das auch durchaus propagierte), um Musik den Stellenwert eines Massenverbrauchsartikels zu geben. Genau, das muss man sich mal klarmachen: Musik soll verbrauchbar sein, damit die Leute gezwungen sind, sie ständig nachzukaufen. Wie kann man ein solches Ziel erreichen? Indem man Musik in etwas Ähnliches wie fettige Pommes (oder Chips) verwandelt: Eine Geschmacksexplosion beim ersten Probieren, die sich im Mund schnell in eine Art zellulosiges Pappmache verwandelt. Man kaut etwas darauf herum (nur so aus Omnivorentradition, eigentlich könnte man den Brei ja auch so verschlingen) und sehnt sich die initiale Aromasensation zurück. Also schnell den nächsten Kartoffelzombie nachgeschoben. Praktisch, wenn es das Zeug in der 10kg-Waschmitteltonne gibt, schön dass es auch nur 40 Cent pro Kilo kostet. Mehr hätte man auch nicht guten Gewissens dafür bezahlt.

Ups, was ich gerade beschrieben habe, ist ja eine perfekte Analogie zum zeitgenössischen Musikbetrieb! Letzte Woche wurde ich mit dem neuen "Song" von Frau Spears kontaminiert. Passenderweise heißt das Ding "Toxic". Na ja, denke ich so, das klingt ja nett. Irgendwie so nach Madonna, nur hipper. Wie Justin Timberlake, nur das anscheinend 'ne Frau singt, oder so Geräusche macht. Ein bisschen wie Kraftwerk und der Michael Jackson der früher 90er. Lustige Elektrogimmicks, die ich noch aus alten Songs von Tangerine Dream oder auch Rob Hubbard kenne. Dazu hüpft Frau Spears ständig durch irgendwelche Flugzeuge. Hmm, zieht man sich so heutzutage an? Und was soll die schwarze Perücke, will sie nicht erkannt werden? Nach ca. einer Minute überkommt mich eine gewisse Übersättigung, etwa als hätte ich die halbe Tonne auf einmal leergegessen. Dann ist das Video durchgestanden, hat auch gereicht, das klassische 3-Min-Popsongformat hat schon seine Gründe.

Zwei Tage später stehe ich im Supermarkt vor dem Waschmittelregal, als mir von hinten Musik in den Nacken tropft. Hmm, kommt mir bekannt vor. Richtig Frau Toxic. Schon leicht angeekelt harre ich dem Ende der Einspielung, sehne eine Durchsage ("Frau Siemers, die Drei!") herbei, die den Nintendo-Alarm-Brei unterbrechen möge. Wäre die Durchsage auf Englisch - oder meinetwegen Mandarin - würde sie in dem abgehackten Vier-Viertel-Interruptus vermutlich kaum auffallen. Ja, die Musikindustrie hat ihr Ziel erreicht, denke ich während Britney Aguilera weiter ihre fettige Pommesmusik über mir ablädt. Konsummusik quer durch den Garten, und das beschränkt sich nicht auf die genannten Damen und Herren der "Pop"-Fraktion. Evanescence - als Grufties verkleidete Abba-Wiedergänger. The Rasmus - Fury in the Slaughterhouse trifft Tim Burtons Imageberater. Oh, Hip-Hop! Wenn man heute MTV einschaltet, wünscht man sich, Run DMC wären in Würde gealtert. "Zieht eure Klamotten aus!" fordert Herr Nelly (mit etwas hysterisch überschlagender Stimme). Metallica belästigen uns mit Rondo-Veneziano-Anwandlungen und malträtieren leere Farbeimer (dilletantischer, als Blixa Bargeld das je erträumt hätte). Ich schlurfe zur Supermarktkasse, während sich der Klangbrei in meinem Hirn sammelt, wie der salzige Kartoffelmtsch in meinem Magen. Melodiefragmente befallen mich erneut auf dem Heimweg, zuhause angekommen spüre ich das Verlangen, die Spülmaschine einzuschalten, um ihrem angenehm unmelodischen Klang zu lauschen. unchromatisches Chaos, in seiner Scheinstruktur radikaler als jede 12-Ton-Komposition überdeckt angenehm die sich windenden Tonwürmer der Giftfrau. Nochmal entkommen.

Ja, ich bin Schuld, dass es der Musikindustrie schlecht geht. Weil ich in den letzten 10 Jahren etwas 10 CDs gekauft habe, und das nicht etwa, weil ich mir die ganzen schönen Superhits aus dem bösen Internet gesaugt habe, sondern weil ich den ganzen akustischen Klärschlamm kaum noch ertrage. Geh ein, Musikindustrie, stirb! Stirb! Dann bekommen wir vielleicht unsere Musik zurück!

# transmission terminated #

Thor_Walez

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24

Thursday, April 1st 2004, 10:31am

@ paradroid lol, gut gesagt.

Noch ein schöner Artikel auf Heise.de zum Thema. Das Ding höhrt sich an wie ein Aprilscherz, ist aber keiner. Hab die Bestätigung dazu auf www.ctv.ca gelesen.

Demnach kriegt die Musikbranche keine Verbindungsdaten von den Inet-Providern und somit ist eine Identifizierung der p2p Benutzer ausgeschlossen. Nicht mal die Uploader können belangt werden.

Online Musiktausch in Kanada legal

radicarl

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25

Monday, April 5th 2004, 2:07pm


Torrero

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26

Thursday, April 8th 2004, 2:12pm

Die Musikindustrie kapiert rein gar nichts ! Liest auch das mal durch:
http://www.vnunet.de/testticker/news/det…wsticker&Page=1

KreiS

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27

Thursday, April 8th 2004, 2:31pm

sprich, Musik ist ne Ware und hat nichts mit Kunst mehr zu tun.
Solangsam sollen die Sondwriter nur noch Stundenweise bezahlt werden :)
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Hogi

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28

Thursday, April 15th 2004, 11:30pm

ja paradroid, gut gesprochen, nur: es ist ja durchaus nicht so, dass heutzutage keine gute musik mehr produziert wird. das problem ist nur, dass man ihr in den medien und im öffentlichen raum so gut wie überhaupt nicht mehr begegnet. ich bin nicht bereit, mir nach dem anhören eines liedes ein ganzes album zu kaufen. gerade wegen der weiten verbreitung des klärschlamms kann man keine cd auf gut glück kaufen, da wird man zu oft enttäuscht. ich gehe dabei nach der try'n'buy methode vor: ich teste alle möglichen lieder und musiktipps von freunden und bekannten; wenn ich dann von einer kapelle überzeugt bin, und auch wirklich nur dann, gehe ich in den laden und kaufe mir die alben.

ich bin, ganz im gegensatz zur industrie der ansicht, dass musiktauschbörsen der kultur eher nutzen als schaden. nie zuvor hatte man die möglichkeit, so viele unterschiedliche musikrichtungen intensiv zu erforschen, nie zuvor konnte man seinen musikgeschmack an so vielen beispielen entwickeln...

achja, bevor ich es vergesse: eine wundervolle und gleichsam seltsame synthese aus melancholie und enthusiasmus erreicht die musik von radiohead, vor allem mit ihrem album hail to the thief. meines erachtens nach handelt es sich hierbei um die beste band meiner kenntnis. die musik ist schön, voll und in ihrer komplexität teilweise unübertroffen, kein wunder dass man sich erst daran gewöhnen, sich auch als erfahrener musikliebhaber reinhören muss. das gilt erst recht für solche, deren musikalische erfahrungen vom klumpig matschigen einheitsbrei der charts, versehen mit diesen widerlich eintönigen plocken aus den bereichen techno, ballermann und volkstümliche hitparade geprägt sind. und keine sorge, dass es hier in richtung rammstein oder diese ganzen gezwungen lebensverneinenden death-metal bands gehen könnte, radiohead lassen sich nicht in dieses schema einordnen und heben sich mehr als deutlich von solchem unsinn ab.

weitere aktuelle musiktipps von meiner seite aus: eels - tool - modest mouse - blumentopf

Dexter

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29

Friday, April 16th 2004, 7:01am

Quoted

Original von Hogi
... wenn ich dann von einer kapelle überzeugt bin, und auch wirklich nur dann, gehe ich in den laden und kaufe mir die alben. ...


Genau meine Einstellung. Allerdings differenziere ich noch zwischen kopiergeschütz und nicht. Ich habe es mir seit ca. einem 3/4 Jahr als Grundsatz gelegt, keine kopiergeschützten CDs mehr zu kaufen. Das liegt zum einen an der bescheuerten Rechtslage, z.a. an der miserablen Kompatibilität mit Autoradios, Discman, etc. Wenn ich mir schon eine CD kaufe, dann möchte ich sie auch in jedem Gerät abspielen und auch in meine MP3 Sammlung eingliedern :(

Quoted

ich bin, ganz im gegensatz zur industrie der ansicht, dass musiktauschbörsen der kultur eher nutzen als schaden. nie zuvor hatte man die möglichkeit, so viele unterschiedliche musikrichtungen intensiv zu erforschen, nie zuvor konnte man seinen musikgeschmack an so vielen beispielen entwickeln...


Stimmt. Eine (der vielen ;) ) Studien hatte doch auch ergeben, dass Filesharing der Musikindustrie weniger geschadet hat als die DVDs, da viele einfach kein oder weniger Geld für CDs erübrigten.

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while ($asleep != true)  {  
  $sheep++;  
}