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migu

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1

Sunday, March 19th 2006, 1:21am

Petition für rauchfreie Gastronomie

Es gibt eine öffentliche Petition für rauchfreie Gastronomie auf den Seiten
des Deutschen Bundestages; man kann sie online mitzeichnen:
http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bunde…p?PetitionID=88
(Nicht wundern: Es ist eine britische Domain, weil auf diesem Server die Petitionssoftware läuft. Alle anderen Seiten zur Petition liegen auf der Domain des Bundestags.)

Dort gibt es auch ein Forum für Diskussionen zur jeweiligen Petition.

Über Rauchen wurde hier im Forum schon einmal diskutiert.
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Dr. Jekyll

Graue Eminenz

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2

Sunday, March 19th 2006, 10:34am

RE: Petition für rauchfreie Gastronomie

Quoted

Studien haben erwiesen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung bei Nichtrauchern durch Passivrauchen doppelt- bis dreimal so hoch ist, wie bei Rauchern.Dies bedeutet, dass Nichtraucher durch Raucher mehr als doppelt so stark gefährdet werden, als die Raucher selbst.


Würde mir bitte einmal jemand erklären, wie es bitte möglich sein soll, dass Passivrauchen schädlicher ist als Rauchen? Das kann ja deswegen schon nicht sein, da der Raucher ja, wenn er gerade nicht an der Fluppe saugt, also zwischen zwei Zügen, seinen eigenen Rauch "passiv-raucht". Dazu kommen dann noch die direkten Lungenzüge. Also hat der Raucher eine Belastung "Lungenzüge + Passivrauchen" und der Nichtraucher nur "Passivrauchen".
Daraus folgt nun streng Logisch, dass Lungenzüge gesundheitsfördernd sind, denn der Raucher ist nach der Aussage der Petition ja weniger gefährdet als der Nichtraucher.

Doc.
Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht. [Curt Goetz]

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AnyKey

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3

Sunday, March 19th 2006, 11:29am

RE: Petition für rauchfreie Gastronomie

Quoted

Original von Dr. Jekyll
...
Daraus folgt nun streng Logisch, dass Lungenzüge gesundheitsfördernd sind, denn der Raucher ist nach der Aussage der Petition ja weniger gefährdet als der Nichtraucher.

Doc.


Das ist doch genial! Dann fange ich wieder an zu rauchen, tue dies aber nur im Gehen, auf dem Fahrrad, im Zug bei offenem Fenster, ... - kurz: nur da, wo Rauch, den ich evtl. passiv einatmen könnte schnell durch Fahrtwind weggeweht wird.

Ostdrieslands Deiche würden sich eigentlich auch prima anbieten, da weht eigentlich immer ne steife Brise.

Ich fordere daher: Alle Deiche Ostfrieslands sollen als Raucherzonen deklariert werden. Ausserdem darf weltweit nur in deklarierten Raucherzonen geraucht werden.

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DrChaotica

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4

Sunday, March 19th 2006, 11:56am

Die Raucher dieser Welt, vereint auf Ostfrieslands Deichen. Ein schönes Bild.

Vielleicht könnte das Krebsrisiko für aktive Raucher ja auch deshalb nicht mehr so groß sein, weil sich der Körper schon an die Droge gewöhnt hat, keine Ahnung...

Dr. Jekyll

Graue Eminenz

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5

Sunday, March 19th 2006, 12:08pm

Quoted

Original von DrChaotica
Vielleicht könnte das Krebsrisiko für aktive Raucher ja auch deshalb nicht mehr so groß sein, weil sich der Körper schon an die Droge gewöhnt hat, keine Ahnung...


Joa, das wird's sein... Also: Rauch-PFLICHT an allen Orten, damit sich die Nichtraucherkörper an die Droge gewöhnen können und somit das Krebsrisiko bei Nichtrauchern sinkt :D

SCNR:
Doc.
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AnyKey

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6

Sunday, March 19th 2006, 12:35pm

aber Doc, dann gibt es doch keine Nichtraucher mehr.

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MAX

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7

Sunday, March 19th 2006, 1:31pm

Hallo!

Hier ist ein ganz interessanter artikel zum Passivrauchen:
http://www.raucherportal.de/warn/krank2.htm
Hier wird, finde ich, die Gefährlichkeit vom Passivrauchen ganz gut erklärt.

Und noch eine Meldung:
Link

Beim letzteren habe ich mich gefragt, wie es die Forscher die Ratten dazu gebracht haben, aktiv zu rauchen.

mfg
MAX

migu

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8

Sunday, March 19th 2006, 2:03pm

Quoted

Original von Dr. Jekyll
Würde mir bitte einmal jemand erklären, wie es bitte möglich sein soll, dass Passivrauchen schädlicher ist als Rauchen? Das kann ja deswegen schon nicht se
in, da der Raucher ja, wenn er gerade nicht an der Fluppe saugt, also zwischen zwei Zügen, seinen eigenen Rauch "passiv-raucht". Dazu kommen dann noch die
direkten Lungenzüge. Also hat der Raucher eine Belastung "Lungenzüge + Passivrauchen" und der Nichtraucher nur "Passivrauchen".
Daraus folgt nun streng Logisch, dass Lungenzüge gesundheitsfördernd sind, denn der Raucher ist nach der Aussage der Petition ja weniger gefährdet als der
Nichtraucher.
Ich vermute, der Antragsteller hat die Studie falsch interpretiert oder sie falsch wiedergegeben. Näheres dazu findet man unter den Links, die MAX gepostet hat. Im übrigen halte ich es durchaus für möglich, dass eine Studie Ergebnisse liefert, die verkürzt wiedergegeben missverständlich oder widersprüchlich sind. Hier hilft nur, die Studie selbst zu lesen. (An dieser Stelle wäre in der Petitionsschrift eine Quellenangabe nützlich gewesen!)

Das Ziel der Petition halte ich dennoch für richtig, denn selbst wenn das Passivrauchen genauso schädlich wie das Aktivrauchen wäre (und nicht etwa schädlicher), schwächte das die Prämisse in der Begründung der Petition nur unwesentlich. Der Grund: Ob nun die Raucher oder die Nichtraucher etwas mehr gefährdet sind, spielt hier gar keine Rolle. Es geht nämlich nur darum, die Nichtraucher vor dem Rauch zu schützen. Dass dieser schädlich ist, muss bekanntlich nicht mehr nachgewiesen werden.

Mein Fazit: Das Ziel dieser Petition ist richtig, auch wenn ihre Begründung besser sein könnte.

Quoted

Original von MAX
Beim letzteren habe ich mich gefragt, wie es die Forscher die Ratten dazu gebracht haben, aktiv zu rauchen.
Wahrscheinlich wurden sie mit einer Atemmaske für Ratten gezwungen, den Rauch direkt einzuatmen. Das lässt sich bestimmt leicht realisieren.
Es stellt sich mir aber auch die Frage, wie man Menschen dazu bekommt, aktiv zu rauchen... Das ist schon ein tolles Kunststück!

Übrigens: Das sind interessante Artikel, MAX. Danke für die Links.
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Jochen

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9

Tuesday, March 28th 2006, 6:13pm

Quoted

Original von Dr. JekyllWürde mir bitte einmal jemand erklären, wie es bitte möglich sein soll, dass Passivrauchen schädlicher ist als Rauchen? Das kann ja deswegen schon nicht sein, da der Raucher ja, wenn er gerade nicht an der Fluppe saugt, also zwischen zwei Zügen, seinen eigenen Rauch "passiv-raucht". Dazu kommen dann noch die direkten Lungenzüge. Also hat der Raucher eine Belastung "Lungenzüge + Passivrauchen" und der Nichtraucher nur "Passivrauchen".
Daraus folgt nun streng Logisch, dass Lungenzüge gesundheitsfördernd sind, denn der Raucher ist nach der Aussage der Petition ja weniger gefährdet als der Nichtraucher.


naja fällt mir aber auch oft auf dass raucher - wenn sie grad nicht dran ziehen - die kippe eher von sich weg halten...nämlich immer dann wenn der rauch dann zu mir zieht...kotzt mich jedesmal tierisch an; leider bin ich da aber immer so zurückhaltend und beschwer mich nicht.

Mac

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10

Wednesday, March 29th 2006, 12:59pm

Manche meinen das Problem würde sich marktwirtschaftlich von selbst regeln.
Ich wollte daher was dazu beitragen und jede Kneipe und jedes Cafe meiden in dem geraucht wird. In manchen Räumlichkeiten reicht bereits ein einziger Raucher, damit der Gestank der Zigarette diesen Raum erfüllt. Für jemanden
der aus einer Nichtraucher Familie kommt und daher ein recht geringe Gewöhnung hat schon etwas unbehaglich, wird aber dennoch hingenommen.
Ich stellte zu letzt fest, dass ich letztendlich zu Hause bleiben müsste. Es sei
denn man she eine der wenigen Einrichtungen wie McDonalds oder BurgerKing mit relativ großen Nichtraucher Zonen als gemütlichen Ort für lange Trinkabende an. So bleibt einem nichts anderes übrig als dennoch in verrauchte Kneipen und Cafes zu gehen. Wenn die Luft all zu dick ist muss die Flucht angetreten werden...
Ein Feuerwehr Kamerad schwärmte mir letztens vor wie toll es doch in Amerika war als Nichtraucher aus einer Kneipe zu kommen und verwunderlicher weise NICHT nach Rauch zu stinken.

Quoted


Es hat sich ja sogar eingebürgert, dass man als Nichtraucher die Raucher bitten muss, doch nicht zu rauchen.

Ich kenne einige Raucher die durch aus rücksichtsvoll sind. Die wenigen rücksichtslosen sind es die mich aufregen. Da wären Leute die im Fahrstuhl rauchen oder in den Bus steigen und den letzten Rauch in die stickige Atmosphäre hauchen oder Leute die sich in einem Auto eine Zigarre anzünden und so weiter. Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass meiner eins nicht an den Rauch gewöhnt ist und dieses als sehr unangenehm empfindet und bei extremer Belastung alergische Reaktionen zeigt (Augenrötung/anschwellen,Hautreizungen,...).
Diese Extrem Beispiele verkörpern die Spitze der eingebürgerten Selbstverständlichkeit. Spricht man diese darauf an erntet man oft dumme Sprüche. Sie sehen es als ihr gutes Recht an überall zu rauchen wo ihnen danach ist. Das interessante ist, dass sich selbst Raucher über diese Extrem Beispiele ärgern da sie selbst keine dicke Luft vertragen.

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Dr. Jekyll

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11

Wednesday, March 29th 2006, 4:01pm

Moin!

So, heute bin ich zu dem Thema mal unpolemisch (ich versuche es zumindest ;) )

Mac, du hast völlig Recht, Zigarettenqualm kann extrem nervig sein, ohne Frage. Das ist mir auch so richtig erst aufgefallen, als ich aufgehört habe zu rauchen. Eine verqualmte Kneipe stört mich nicht so sehr, aber der direkte Rauch vom Nebenmann kann schon stören, und auch dass die Klamotten und die eigenen Haare am nächsten Tag stinken ist echt nervig.

Nun aber zum springenden Punkt: "Nur" (ich schreibe das mit Absicht in Anführungszeichen) weil sich viele Leute durch etwas gestört fühlen, ist dies meiner Meinung nach bei weitem kein Grund, dass der Gesetzgeber eingreift. Das ist nicht im entferntesten seine Aufgabe.

Es gibt sicherlich eine Mehrheit der Bundesbürger, denen Heavy Metal Musik auf den Sack geht. Nun könnte man ja sagen: "Dann geht doch einfach nirgens hin, wo Heavy Metal gespielt wird." So wird es ja auch gemacht, kein Musikantenstadl-Rentner wird sich nach Wacken aufs Festival verirren.

Bei Rauch ist das sicherlich sehr viel schwieriger, da natürlich an wesentlich mehr Orten geraucht wird, als dass Heavy Metal Musik gespielt wird. Wäre es aber nun so, dass Heavy Metal ein jahrtausende altes Kulturgut wäre, und dass vor 50 Jahren noch bestimmt über 50% der Menschen Heavy Metal geliebt hätten, und das deswegen an vielen Orten diese Musik auch heute noch gespielt würde, würde dann der Gesetzgeber Heavy Metal verbieten sollen? Ich denke ganz sicher nicht.


Deswegen laufen die meisten Gesetzesvorhaben bzw. Forderungen nach ebensolchen ja auch darauf hinaus, Rauchen an vielen Orten zu verbieten, da es nicht nur für den Verursacher, sondern auch für die Mitmenschen in der Umgebung gesundheitsschädlich ist. Hiervon gibt es aber nun viele Dinge, namentlich zum Beispiel Autoabgase. Soll der Gesetzgeber nun wegen Feinstaub das Autofahren verbieten? Da kommt natürlich sofort die Antwort: "Nein, natürlich nicht! Schliesslich erfüllt ja Autofahren einen sinnvollen Zweck, aber das Rauchen eben nicht!"

Un da ist dann das nächste Problem: Wir leben in einem freien Land (nein, ich meine das nicht pathetisch, sondern ganz praktisch), und ich fände es unangemessen, wenn der Gesetzgeber für mich entschiede, was ich für mich persönlich für sinnvoll halte und was nicht.


Ein weiteres Problem: Ein gesetzliches Rauchverbot gerade in Kneipen wäre ein meiner Meinung nach unzulässiger Eingriff in die Berufsfreiheit. Diese ist im Grundgesetz verankert. Wollte nun ein Wirt (wie z.B. in den USA meine ich vorgekommen), eine Kneipe für Zigarrenliebhaber eröffnen, wäre dies mit einem Verbotsgesetz nicht möglich. Also verstösst ein solches Gesetz gegen das Grundgesetz.


Also, Fazit: Ich sehe weder wegen des Belästigungsargumentes noch wegen des Gesundheitsschädigungs-Argumentes einen Handlungsbedarf, ja sogar keine Handlungsgrundlage für den Gesetzgeber.

Aber: Jeder Inhaber eines öffentlichen Ortes (Kneipe, Club, aber auch Bahnhofshallen usw.) kann ein Rauchverbot verhängen. Und sollte dies auch im Zweifelsfall.

Ich habe bestimmt nichts gegen rauchfreie Kneipen. Aber ein Gesetz lehne ich aus tiefster Überzeugung ab!

Doc.
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Hogi

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12

Wednesday, March 29th 2006, 6:07pm

ein rauchverbot in kneipen mit einem kfz-verbot gleichzusetzen ist meines erachtens völlig unsachlich.

erstens geht es nur darum, die gesundheitsschädliche entität räumlich und zeitlich zu beschränken, nichts anderes tut der staat mit sonntagsfahrverboten, fußgängerzonen und autofreien nordseeinseln.

zweitens erzeugt das rauchen keinen wirtschaftlichen mehrwert, der seine kosten auch nur annähernd aufwiegen könnte (das, was der staat durch die tabaksteuer einnimmt ist wesentlich weniger, als die kosten, die dadurch im gesundheitssystem entstehen). der auf der verbrennung fossiler brennstoffe beruhende kraftverkehr ist der grund, warum man bananen, frischen fisch und ironischerweise auch tabak in deutschland in diesen mengen beziehen kann.

drittens ist die persönliche freiheit das beste argument gegen allgemeine raucherlaubnis, denn laut grundgesetz ist nur solches durch die persönliche freiheit gedeckt, was nicht die persönliche freiheit anderer verletzt. und ich sehe nicht, wie die auseinandersetzung drogenkonsum versus körperliche unversehrtheit jemals zu gunsten der raucher entschieden werden könnte.

viertens sind etwa 30% der bundesbürger mehr oder weniger vom rauchen abhängig, während, mal ins blaue geschätzt, etwa 100% der bundesbürger zumindest indirekt, meistens jedoch ganz direkt auf den kraftverkehr angewiesen sind.

ein rauchverbot in kneipen und öffentlichen einrichtungen und plätzen ist völlig in ordnung, da es, wie sich gezeigt hat, offenbar keine andere möglichkeit gibt, die mehrheit der nichtraucher vor der gesundheitsschädigenden wirkung des rauchens zu schützen.

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Dr. Jekyll

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Wednesday, March 29th 2006, 7:32pm

Hallo nochmal.

Quoted

Original von Hogi
ein rauchverbot in kneipen mit einem kfz-verbot gleichzusetzen ist meines erachtens völlig unsachlich.

erstens geht es nur darum, die gesundheitsschädliche entität räumlich und zeitlich zu beschränken, nichts anderes tut der staat mit sonntagsfahrverboten, fußgängerzonen und autofreien nordseeinseln.

Dies sind besonders schützenswerte Orte. Um in der Analogie zu bleiben: Ein Verbot in allen Kneipen, Restaurants usw. käme eher einem allgemeinen Fahrverbot innerhalb geschlossener Ortschaften gleich.
Ein Rauchverbot z.B. in Kantinen von Kindergärten ist dagegen selbstverständlich voll in meinem Sinne.

Quoted

zweitens erzeugt das rauchen keinen wirtschaftlichen mehrwert, der seine kosten auch nur annähernd aufwiegen könnte (das, was der staat durch die tabaksteuer einnimmt ist wesentlich weniger, als die kosten, die dadurch im gesundheitssystem entstehen). der auf der verbrennung fossiler brennstoffe beruhende kraftverkehr ist der grund, warum man bananen, frischen fisch und ironischerweise auch tabak in deutschland in diesen mengen beziehen kann.

Wenn wir mit der Verbrennung fossiler Brennstoffe so weitermachen, werden die Kosten dafür alles in den Schatten stellen was jemals an Kosten überhaupt existiert hat... Bau mal ein im Meer versunkenes Hamburg wieder auf oder summiere mal die Heizkosten, wenn hier sibirische Verhältnisse vor der Tür stehen nachdem der Golfstrom verebbt ist. Damit kann man ganze Horden von Gesundheitssystemen finanzieren.

Abgesehen wäre es ja noch schöner, wenn alles verboten würde, was keinen marktwirtschaftlichen Mehrwert hat. Die meissten Sachen, die Spass machen, sind sogar gesamtwirtschaftlich negativ. Das ist ja nun wirklich nicht der Massstab um wild Dinge zu verbieten.

Quoted

drittens ist die persönliche freiheit das beste argument gegen allgemeine raucherlaubnis, denn laut grundgesetz ist nur solches durch die persönliche freiheit gedeckt, was nicht die persönliche freiheit anderer verletzt. und ich sehe nicht, wie die auseinandersetzung drogenkonsum versus körperliche unversehrtheit jemals zu gunsten der raucher entschieden werden könnte.

Ich denke hier ist das Problem, dass jeder EINZELNE Raucher dir nur so wenig schadet (es sei denn, er sitzt täglich 8 Stunden in einem Büro mit dir, und da IST das Rauchen bereits verboten), dass hier deine körperliche Unversehrtheit nicht in dem Masse beeinträchtigt ist, sodass das Recht des (einzelnen) Rauchers auf freie Entfaltung der Persönlichkeit (Art. 2 GG) überwiegt. Wenn es anders wäre, hätte das Verfassungsgericht ja schon längst das Rauchen an JEDEM Ort, an dem ein Nichtraucher anwesend ist, verboten. Dann wäre ein "normales" Rauchverbots-Gesetz unnötig. Eingereichte Klagen hab es hierzu mit sicherheit schon zur genüge.

Quoted

viertens sind etwa 30% der bundesbürger mehr oder weniger vom rauchen abhängig, während, mal ins blaue geschätzt, etwa 100% der bundesbürger zumindest indirekt, meistens jedoch ganz direkt auf den kraftverkehr angewiesen sind.

Und wenn nur ein einziger Mensch in Deutschland (gerundete 0,00000125%) gerne in gelben Sandalen mit roten Socken rückwärts sambatanzend einkaufen geht, ist das sein gutes (Grund-)Recht, auch wenn alle anderen dabei grüne Sandalen tragen.

Quoted

ein rauchverbot in kneipen und öffentlichen einrichtungen und plätzen ist völlig in ordnung, da es, wie sich gezeigt hat, offenbar keine andere möglichkeit gibt, die mehrheit der nichtraucher vor der gesundheitsschädigenden wirkung des rauchens zu schützen.

Doch: Als Nichtraucher nicht da hingehen, wo geraucht wird. Kein Nichtraucher wird dazu gezwungen, irgendwo hinzugehen, wo geraucht wird. Gäbe es einen lukrativen Markt für Nichtraucherkneipen dann GÄBE es Nichtraucherkneipen. Ich kenne eigentlich nur Nichtraucher (inklusive mir selber), die nicht für ein solches Verbot sind. Vielen ist es egal und auch sehr viele sind aus den hier von mir beschriebenen Gründen explizit dagegen.

Doc.
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Rick

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14

Wednesday, March 29th 2006, 7:57pm

Quoted

Original von Dr. Jekyll

Quoted

ein rauchverbot in kneipen und öffentlichen einrichtungen und plätzen ist völlig in ordnung, da es, wie sich gezeigt hat, offenbar keine andere möglichkeit gibt, die mehrheit der nichtraucher vor der gesundheitsschädigenden wirkung des rauchens zu schützen.

Doch: Als Nichtraucher nicht da hingehen, wo geraucht wird. Kein Nichtraucher wird dazu gezwungen, irgendwo hinzugehen, wo geraucht wird. Gäbe es einen lukrativen Markt für Nichtraucherkneipen dann GÄBE es Nichtraucherkneipen. Ich kenne eigentlich nur Nichtraucher (inklusive mir selber), die nicht für ein solches Verbot sind. Vielen ist es egal und auch sehr viele sind aus den hier von mir beschriebenen Gründen explizit dagegen.


Begebe dich mal in eine beliebige gastronomische Einrichtung in Hannover, und schau, ob man dort sein kann ohne großzügig passiv zu inhalieren... Ich wüsste keine. Natürlich wird niemand gezwungen gastronomishce Einrichtungen zu besuchen. Trotzdem ist dieses hin und wieder erstrebenswert wird aber im Großteil der Fälle durch Nikotinabhängige Mitbürger vereitelt. Wenn es rauchfreie Kneipen in adequater Zahl und Qualität gäbe, so würde ich diese Wahrnehmen, nur ist ein zu großer Teil der Kundschaft Nikotinabhängig, als dass sich das gastronomische Betriebe leisten könnten. Erst wenn mit einem Gesetz nachgeholfen wird, kann hier Abhilfe geschaffen werden. Primär sollte natürlich auch rauchen in der Öffentlichkeit und zu Hause, wenn Kinder davon beeinflusst werden könnten, eingeschränkt werden, damit die Vorbildwirkung nachlässt. Das gleicht sollte für Alkohol gelten. Rauchen wie trinken kann von da an in speziellen Etablissements ab einer gewissen Uhrzeit getan werden, bzw in Einrichtungen in denen Kinder und Heranwachsende prinzipiell keinen Einlass haben. Dort könnten dann auch gerne "härtere" Drogen beigereicht werden. Unter ständiger Aufsicht von Medizinern. So wäre ein entscheidender Schritt für den Jugendschutz und den Nichtraucherschutz getan.

Raucher sind nicht schützenswert. Nikotinsuch ist nicht fördernswert. Also, Rauchen einschränken. Nichtrauchen fördern.
Stattdessen sozialkompatibles Frühableben von Rauchern fördern, damit diese im Alter nicht unsere Krankenkassen (weniger die Rentenkassen) belasten.

Raucher sind auch nur Junkies, nur dass sie auch ihre Umwelt vergiften, und nicht nur sich selbst. Dann lieber pillen werfen, koks ziehen, heroin spritzen oder LSD schlucken.

Sometimes you've got to ask yourself: Is xkcd shitty today?

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Dr. Jekyll

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Wednesday, March 29th 2006, 8:37pm

Hallo Rick.

Quoted

Original von Rick
Begebe dich mal in eine beliebige gastronomische Einrichtung in Hannover, und schau, ob man dort sein kann ohne großzügig passiv zu inhalieren... Ich wüsste keine. Natürlich wird niemand gezwungen gastronomishce Einrichtungen zu besuchen. Trotzdem ist dieses hin und wieder erstrebenswert wird aber im Großteil der Fälle durch Nikotinabhängige Mitbürger vereitelt. Wenn es rauchfreie Kneipen in adequater Zahl und Qualität gäbe, so würde ich diese Wahrnehmen, nur ist ein zu großer Teil der Kundschaft Nikotinabhängig, als dass sich das gastronomische Betriebe leisten könnten. Erst wenn mit einem Gesetz nachgeholfen wird, kann hier Abhilfe geschaffen werden.

Mal eine ernstgemeinte Frage: Warum gehst du nicht in die Kneipen und Restaurants, in denen geraucht wird? Weil es gesundheitsschädlich ist, oder weil dich der Qualm nervt? Ich unterstelle jetzt einfach einmal primär letzteres. Und "nur" weil dich (und zugegebenermassen einige andere) etwas nervt, besteht für den Gesetzgeber absolut kein Grund zu handeln.

Quoted

Primär sollte natürlich auch rauchen in der Öffentlichkeit und zu Hause, wenn Kinder davon beeinflusst werden könnten, eingeschränkt werden, damit die Vorbildwirkung nachlässt. Das gleicht sollte für Alkohol gelten.

Aha, das magst du für erstrebenswert halten, aber dann müssen mehrere Grundrechte und Gesetze geändert werden: Das allgemeine Rauchen in der Öffentlichkeit (ich sag mal im Freien, wo keiner passiv mitraucht) ist ganz eindeutig von Artikel 2 GG geschützt. Auch die eigene Wohnung geniesst einen ganz besonderen Schutz, und es gibt auch so etwas wie die Erziehungshoheit von Erziehungsberechtigten, da reinzufunken ist auch nicht so einfach per Rauchverbotsgesetz getan. Das heisst nun selbstverständlich nicht, dass ich es gut finde, wenn Eltern in Gegenwart ihrer Kinder rauchen, ganz im Gegenteil. Aber sie haben das absolute Recht dazu, und dieses Recht ist nicht durch ein einfaches "Nichtrauchergesetz" einschränkbar.

Also viel Spass beim ändern des Grundgesetzes (und noch so einiger anderer, die in der Hierarchie der Gesetze weiter oben stünden als so ein Rauchverbot).

Quoted

Rauchen wie trinken kann von da an in speziellen Etablissements ab einer gewissen Uhrzeit getan werden, bzw in Einrichtungen in denen Kinder und Heranwachsende prinzipiell keinen Einlass haben. Dort könnten dann auch gerne "härtere" Drogen beigereicht werden. Unter ständiger Aufsicht von Medizinern. So wäre ein entscheidender Schritt für den Jugendschutz und den Nichtraucherschutz getan.

Raucher sind nicht schützenswert.

Raucher sind genauso wie Nichtraucher Menschen und geniessen jedes Recht (und haben jede Pflicht), die die Gesetze (incl. GG) ihnen auferlegen. Daher sind Raucher genauso schützenswert wie Nichtraucher. Das beides gleichzeitig nicht zu 100% geht ist klar. Deswegen muss der Gesetzgeber (und evtl. das Verfassungsgericht) abwägen, was schwerer wiegt. Ich für meinen Teil sehe hier keine Grundlage für ein Rauchverbotsgesetz. Ein solches Verbot müsste schon sehr gut begründet und in die bestehende Gesetzeslage eingebunden werden. Da bin ich mal gespannt drauf (und auf die danach sicher bald anstehende Auseinandersetzung vor dem Verfassungsgericht)

Quoted

Nikotinsuch ist nicht fördernswert. Also, Rauchen einschränken. Nichtrauchen fördern.

1. Stimmt.
2. Stimmt nicht.
3. Stimmt.

Quoted

Stattdessen sozialkompatibles Frühableben von Rauchern fördern, damit diese im Alter nicht unsere Krankenkassen (weniger die Rentenkassen) belasten.

Da sag ich jetzt mal nix zu.

Quoted

Raucher sind auch nur Junkies, nur dass sie auch ihre Umwelt vergiften, und nicht nur sich selbst. Dann lieber pillen werfen, koks ziehen, heroin spritzen oder LSD schlucken.

Viel Spass dabei.

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Wednesday, March 29th 2006, 8:59pm

Quoted

Original von Dr. Jekyll

Mal eine ernstgemeinte Frage: Warum gehst du nicht in die Kneipen und Restaurants, in denen geraucht wird? Weil es gesundheitsschädlich ist, oder weil dich der Qualm nervt? Ich unterstelle jetzt einfach einmal primär letzteres. Und "nur" weil dich (und zugegebenermassen einige andere) etwas nervt, besteht für den Gesetzgeber absolut kein Grund zu handeln.




unterstellst du jetzt jedem nichtraucher, dass ihn der qualm "nur" "nervt"? nun, mich "nervt" es auch, ja. mich "nervt", dass ich den widerlichen qualm einatmen muss, wenn ich gesellschaftlichen kontakten nachgehen will. mich "nervt", dass mein hals kratzt und dass meine atemwege trocken werden. mich "nervt" auch, dass ich meine kleidung auf jeden fall wechseln muss, wenn ich in einer kneipe war.

was mich aber auf jeden fall mehr als "nervt", sind die langzeitfolgen. lungenkrebs, raucherbeine und herzschäden sind eben keine unabwendbaren schicksalsschläge, es sind nachgewiesene folgen des rauchens beziehungsweise passivrauchens.

es ist irrelevant, ob mir diese folgen ständig bewusst sind. dass es mich "nervt", ist zwar als ausdruck meines körpers aufzufassen, der mir zu verstehen gibt, dass der rauch ungesund ist. ungeachtet dessen macht es aber, ob es mir bewusst ist oder nicht, ob es mich kümmert oder nicht, schlicht und ergreifend krank.

ich weiß nicht, warum der staat nicht eingreifen sollte, um die ursache solcher erkrankungen zu bekämpfen. es geht lediglich darum, die verhältnisse umzukehren: rauchen ist eben nicht der normalzustand, es ist nun mal nicht selbstverständlich, dass man andere leute krank machen kann, um die eigene persönliche freiheit zu zelebrieren.

Rick

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17

Wednesday, March 29th 2006, 9:02pm

Raucher sind eben nicht wie Nichtraucher Menschen.

Sie sind krank, behindert und eine Gefahr für ihre Umwelt in einem wesentlich erhöhten Maße.

Die Grenze zwischen unangenehm und krank machend ist außerdem ein sehr feiner Grad. Passivrauchen ist gefährlich -Punkt-
Zusätzlich ist es auch noch unangenehm. Da -beide- Faktoren wirken, ist es wohl kaum angebracht, nur einen auszuwählen.

Das Grundgesetz sieht nicht vor, dass man andere Menschen in Mitleidenschaft zieht um seine eigene Krankheit auszuleben. Tuberkulosekranke laufen auch nicht frei herum, wenn die Krankheit diagnositiziert wurde.

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Dr. Jekyll

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18

Wednesday, March 29th 2006, 9:24pm

Moin.

Ich werde hier irgendwie missverstanden habe ich den Eindruck. Ich versuche nicht, hier eine Lanze für die Raucher zu brechen. Warum sollte ich? Ich bin glücklicher Ex-Raucher und aufzuhören war das Beste, was ich seit langem getan habe.

Ich frage mich nur, warum die Emotionen und das Geschrei nach Verboten gerade beim Rauchen so gross sind. Fleisch aus Massentierhaltung ist antibiotika-verseucht. Gemüse ist voller Pestizide. Die Autos hatten wir heute schon mal. Es gibt viel schädliche Industrie in Deutschland und was weiss ich noch alles. Aber bei kaum einen dieser Themen ist der Aufschrei so laut, wie beim Rauchen (Das war mal anders in den 80ern). Bei diesen Themen werden auch, wenn sie Diskutiert werden, Kompromisse gesucht und Einschränkungen oder Grenzwerte gefordert, aber niemand ernstzunehmende fordert hier solch weitgehende Verbote. Ich frage mich also, was das "besondere" am Rauchen bzw. am Passivrauchen ist. Und ich sehe immer nur zwei Argumente, warum dies besonders schlimm ist:

1. Rauchen ist "sinnloser" als Autofahren, Tierhaltung, Industrie. Ich habe oben schon gesagt, dass ich nicht wünsche, dass der Staat für mich (oder in diesem Falle für einen Raucher, jedes Recht, dass ich für mich einfordere billige ich natürlich auch jedem Menschen zu und damit auch den Rauchern) entscheidet, was für mich sinnvoll und was sinnlos ist.

2. Rauchen nervt mehr als andere Dinge, die meine Gesundheit ohne mein dazutun schädigen.

Für beide Punkte sehe ich aus bereits hier geschriebenen Gründen nicht ein, warum hier gehandelt werden sollte und in den anderen Dingen nicht.

Nochmal: Ich habe nichts gegen Nichtraucherschutz, aber dieser kann bitteschön nur so verwirklicht werden, dass andere Gesetze, insbesondere das GG, gewahrt bleiben.

Adäquatere Herangehensweisen wären für mich z.B. Weitere Erhöhung der Tabaksteuer, Abschaffung von Zigarettenautomaten sowie Abgabe von Zigaretten erst an Personen ab 18 und vor allem eine wirksame Kontrolle (z.B. hohe Strafen für Läden, die Zigaretten an minderjährige verkaufen) des Ganzen.

Dies alles (und sicher noch mehr wie Präventionsprogramme usw.) sind Mittel des Staates, in diese Richtung etwas zu bewirken. Ein plumpes Verbot dagegen (ich wiederhole mich) finde ich falsch.

Doc.
Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht. [Curt Goetz]

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Rick

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19

Wednesday, March 29th 2006, 10:57pm

Das Problem mit dem Rauchen ist, dass es auch dem Raucher -nur- schadet, von den Wirkungen des Nikotin mal abgesehen.
Rauchen birgt im Gegensatz zu all den anderen Dingen die du aufzählst keine Funktion. Andere Drogen werden in Deutschland bereits verboten, und ich höre niemanden auf sein Recht klopfen, Heroin konsumieren zu dürfen.
Also Schluss damit, dass das Grundgesetz das Rauchen erlaubt. Wenn Menschen schädliche Substanzen willentlich zu sich nehmen, muss der Staat seiner Fürsorgepflicht nachkommen.

Oder soll ich demnächst mit nem radioaktivem Strahler durch die Gegend laufen, weil der die Hände im Winter so schön wärmt, und dann im Restaurant auf den Nachbartisch legen? Das ist ungefähr das gleiche als wenn ich rauchen würde.

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Informatik Minister

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20

Wednesday, March 29th 2006, 11:00pm

Quoted

Original von Rick
Stattdessen sozialkompatibles Frühableben von Rauchern fördern, damit diese im Alter nicht unsere Krankenkassen (weniger die Rentenkassen) belasten.

Quoted

Sie sind krank, behindert und eine Gefahr für ihre Umwelt in einem wesentlich erhöhten Maße.

Quoted

Das ist ungefähr das gleiche als wenn ich rauchen würde.

Ja, ungefähr. Rick, du bist draussen. :P
Wenn mein Mitbewohner auf dem Balkon steht, in Kälte und Regen, um schnell eine Zigarette reinzurauchen, dann denke ich mir meinen Teil... Rauchen ist so unnütz und davon abhängig zu sein ist armselig. Ich bleibe beim Bier.
"Fliegenpilze! Löwen!! Das Leben ist gefährlich." -- www.katzundgoldt.de

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