Dies ist eine statische Kopie unseres alten Forums. Es sind keine Interaktionen möglich.
This is a static copy of our old forum. Interactions are not possible.
  • "Joachim" is male

Posts: 2,863

Date of registration: Dec 11th 2001

Location: Hämelerwald

Occupation: Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Forschungszentrum L3S, TU Braunschweig)

21

Monday, September 25th 2006, 7:54pm

Quoted

Original von hyperion
Wie kann ich beweisen, dass CFL in NSPACE(n) liegt?
Hinweis: Jede kontextfreie Sprache kann von einem nichtdeterministischen Kellerautomaten erkannt werden. Wieviele Elemente befinden sich bei einem solchen Automaten während der Rechnung höchstens auf dem Keller?
The purpose of computing is insight, not numbers.
Richard Hamming, 1962

DrChaotica

Senior Schreiberling

  • "DrChaotica" is male

Posts: 714

Date of registration: Jan 22nd 2005

Location: SHG

Occupation: SW-Entwickler

22

Monday, September 25th 2006, 8:23pm

Für jedes gelesene Eingabezeichen kann der Kellerautomat gemäß seinen Überführungsregeln eine konstante Anzahl von neuen Zeichen erzeugen...
bei O(n) Eingabezeichen bleiben es also höchstens cmax*O(n) = O(n) Zeichen auf dem Keller?

DKAs können leider nur einen Teil der kontextfreien Sprachen entscheiden...was aber die NKAs in Platz O(n) machen können, kann eine simulierende NTM M schon lange, diese wird also auch nur einen Platzaufwand O(n) besitzen. Daher ist CFL zumindest schonmal eine Teilmenge von NSPACE(n).
Mh, stimmt das denn soweit...?

  • "Joachim" is male

Posts: 2,863

Date of registration: Dec 11th 2001

Location: Hämelerwald

Occupation: Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Forschungszentrum L3S, TU Braunschweig)

23

Monday, September 25th 2006, 9:45pm

Quoted

Original von DrChaotica
Für jedes gelesene Eingabezeichen kann der Kellerautomat gemäß seinen Überführungsregeln eine konstante Anzahl von neuen Zeichen erzeugen...
bei O(n) Eingabezeichen bleiben es also höchstens cmax*O(n) = O(n) Zeichen auf dem Keller?
Soweit richtig. Den Keller kann man also durch ein Arbeitsband der Größe O(n) ersetzen.

Quoted

DKAs können leider nur einen Teil der kontextfreien Sprachen entscheiden...was aber die NKAs in Platz O(n) machen können, kann eine simulierende NTM M schon lange, diese wird also auch nur einen Platzaufwand O(n) besitzen. Daher ist CFL zumindest schonmal eine Teilmenge von NSPACE(n).
Auch richtig. Jetzt ist noch zu erklären, wie eine DTM einen NKA in Platz O(n) simulieren kann.
The purpose of computing is insight, not numbers.
Richard Hamming, 1962

hyperion

Erfahrener Schreiberling

  • "hyperion" is male

Posts: 422

Date of registration: Oct 8th 2004

24

Tuesday, September 26th 2006, 7:53am

Danke schon einmal für Eure Antworten.

Quoted

Original von JoachimAuch richtig. Jetzt ist noch zu erklären, wie eine DTM einen NKA in Platz O(n) simulieren kann.


Reicht es hier nicht aus, zu beweisen, dass NSPACE eine Teilmenge von SPACE ist? Oder muss dann erklärt werden wie man einen NKA mit einer DTM simuliert?
"Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." --Marie von Ebner-Eschenbach

This post has been edited 1 times, last edit by "hyperion" (Sep 26th 2006, 7:54am)


DrChaotica

Senior Schreiberling

  • "DrChaotica" is male

Posts: 714

Date of registration: Jan 22nd 2005

Location: SHG

Occupation: SW-Entwickler

25

Tuesday, September 26th 2006, 9:47am

@Joachim: jippie! danke :)

Quoted

Original von hyperion
Reicht es hier nicht aus, zu beweisen, dass NSPACE eine Teilmenge von SPACE ist?

Du meinst, mit Hilfe des Satzes von Savitch? Dann hat man leider NSPACE(n) als Teilmenge von SPACE(n²)...es muß irgendwie einfacher sein, den NKA zu simulieren...
Also los, was gibts denn da? Z.B. Bandkopie und Tiefensuche im simulierten Kellerspeicher, aber dann müßte man sich irgendwo merken, welche Pfade man schon durchlaufen hat. Wie kann man das machen, so dass die zusätzliche Information nur höchstens linear mitwächst?
Mh. Äh ja, Hyperion. Deine Aufgabe ;)

  • "Joachim" is male

Posts: 2,863

Date of registration: Dec 11th 2001

Location: Hämelerwald

Occupation: Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Forschungszentrum L3S, TU Braunschweig)

26

Tuesday, September 26th 2006, 9:53am

Quoted

Original von hyperion
Reicht es hier nicht aus, zu beweisen, dass NSPACE eine Teilmenge von SPACE ist?
Wenn das gelten würde, würde das reichen. Es gilt aber nicht.
The purpose of computing is insight, not numbers.
Richard Hamming, 1962

hyperion

Erfahrener Schreiberling

  • "hyperion" is male

Posts: 422

Date of registration: Oct 8th 2004

27

Tuesday, September 26th 2006, 10:24am

Also einen KA mit einer TM zu simulieren ist ja nicht so das Problem. Schwierig wirds halt nur das Nichtdeterministische da rein zu basteln ;)

Vielleicht kann man ja die Grammtik des NKA so umwandeln, dass man eine deterministische Grammatik erhält und diese dann in die DTM füttern.
"Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." --Marie von Ebner-Eschenbach

DrChaotica

Senior Schreiberling

  • "DrChaotica" is male

Posts: 714

Date of registration: Jan 22nd 2005

Location: SHG

Occupation: SW-Entwickler

28

Tuesday, September 26th 2006, 10:42am

Quoted

Original von hyperion
Vielleicht kann man ja die Grammtik des NKA so umwandeln, dass man eine deterministische Grammatik erhält und diese dann in die DTM füttern.

Ein KA mit deterministischen Überführungen ist ein DKA...wenn wir vorher den NKA zum DKA machen, und danach diesen vom DTM simulieren lassen wollen, funktioniert das leider nicht in allen Fällen, da DKAs nicht gleich mächtig sind (Beispiel aus Skript: wort wortR kann von NKAs akzeptiert werden, aber von DKAs nicht).

hyperion

Erfahrener Schreiberling

  • "hyperion" is male

Posts: 422

Date of registration: Oct 8th 2004

29

Tuesday, September 26th 2006, 10:57am

Quoted

Original von DrChaoticaEin KA mit deterministischen Überführungen ist ein DKA...wenn wir vorher den NKA zum DKA machen, und danach diesen vom DTM simulieren lassen wollen, funktioniert das leider nicht in allen Fällen, da DKAs nicht gleich mächtig sind (Beispiel aus Skript: wort wortR kann von NKAs akzeptiert werden, aber von DKAs nicht).


Hat wer dann vielleicht noch eine andere Idee? Ich weiß da auch nicht mehr so weiter.
"Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." --Marie von Ebner-Eschenbach

  • "Joachim" is male

Posts: 2,863

Date of registration: Dec 11th 2001

Location: Hämelerwald

Occupation: Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Forschungszentrum L3S, TU Braunschweig)

30

Tuesday, September 26th 2006, 11:05am

Quoted

Original von hyperion

Quoted

Original von DrChaoticaEin KA mit deterministischen Überführungen ist ein DKA...wenn wir vorher den NKA zum DKA machen, und danach diesen vom DTM simulieren lassen wollen, funktioniert das leider nicht in allen Fällen, da DKAs nicht gleich mächtig sind (Beispiel aus Skript: wort wortR kann von NKAs akzeptiert werden, aber von DKAs nicht).


Hat wer dann vielleicht noch eine andere Idee? Ich weiß da auch nicht mehr so weiter.
Schau Dir mal den Beweis zum Satz "NTIME(t) \subseteq SPACE(t)" im Skript an.
The purpose of computing is insight, not numbers.
Richard Hamming, 1962

hyperion

Erfahrener Schreiberling

  • "hyperion" is male

Posts: 422

Date of registration: Oct 8th 2004

31

Tuesday, September 26th 2006, 12:20pm

Ok, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, benötigt NTIME(t) also einen Platz von O(t). Da NSPACE in NTIME läuft, passt dann auch NSPACE in SPACE?
"Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." --Marie von Ebner-Eschenbach

  • "Joachim" is male

Posts: 2,863

Date of registration: Dec 11th 2001

Location: Hämelerwald

Occupation: Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Forschungszentrum L3S, TU Braunschweig)

32

Tuesday, September 26th 2006, 12:41pm

Quoted

Original von hyperion
Ok, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, benötigt NTIME(t) also einen Platz von O(t). Da NSPACE in NTIME läuft, passt dann auch NSPACE in SPACE?
Ich verstehe diese Sätze nicht. Du wirfst anscheinend Maschinen und Sprachklassen durcheinander (eine Klasse benötigt keine Zeit, sie besteht aus allen Sprachen, die von einer Maschine mit dem entsprechenden Zeitbedarf entschieden werden können).

Zurück zum Thema: Um nachzuweisen, daß eine DTM in Platz O(n) einen NKA simulieren kann, hast Du verschiedene Möglichkeiten:

Zu könntest zunächst zeigen, daß eine NTM einen NKA in Zeit O(n) simulieren kann und dann mit dem von mir erwähnten Satz folgern, daß eine DTM dies in Platz O(n) kann.

Eine andere Möglichkeit wäre, von einer NTM auszugehen, die einen NKA in Platz O(n) simulieren kann und daraus eine DTM zu konstruieren, die dasselbe tut. Auch hier hilft dir Idee des von mir erwähnten Satzes: Um den Berechnungsbaum des NKA in Tiefensuche zu durchsuchen, muß die simulierende DTM nur jeweils den Weg im Baum zur aktuellen Konfiguration speichern. Und dieser hat eine Länge von O(n).
The purpose of computing is insight, not numbers.
Richard Hamming, 1962

hyperion

Erfahrener Schreiberling

  • "hyperion" is male

Posts: 422

Date of registration: Oct 8th 2004

33

Tuesday, September 26th 2006, 12:49pm

Entschuldige, ich hatte mich vielleicht etwas falsch ausgedrückt.

Quoted

Eine andere Möglichkeit wäre, von einer NTM auszugehen, die einen NKA in Platz O(n) simulieren kann und daraus eine DTM zu konstruieren, die dasselbe tut. Auch hier hilft dir Idee des von mir erwähnten Satzes: Um den Berechnungsbaum des NKA in Tiefensuche zu durchsuchen, muß die simulierende DTM nur jeweils den Weg im Baum zur aktuellen Konfiguration speichern. Und dieser hat eine Länge von O(n).


Der Beweis, auf den Du mich verwiesen hast, sagt, dass für die Tiefensuche nur ein Speicherplatz von O(n) benötigt wird. Dies entspricht doch dann NSPACE(n)?

Nun kann man daraus folgern, dass diese DTM eine NTM simulieren kann und dabei nicht mehr als O(n) Platz belegt.
"Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." --Marie von Ebner-Eschenbach

  • "Joachim" is male

Posts: 2,863

Date of registration: Dec 11th 2001

Location: Hämelerwald

Occupation: Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Forschungszentrum L3S, TU Braunschweig)

34

Tuesday, September 26th 2006, 12:56pm

Quoted

Original von hyperion
Der Beweis, auf den Du mich verwiesen hast, sagt, dass für die Tiefensuche nur ein Speicherplatz von O(n) benötigt wird. Dies entspricht doch dann NSPACE(n)?
Da die Tiefensuche deterministisch durchgeführt wird, kommen wir auf die Klasse SPACE(n).
The purpose of computing is insight, not numbers.
Richard Hamming, 1962

hyperion

Erfahrener Schreiberling

  • "hyperion" is male

Posts: 422

Date of registration: Oct 8th 2004

35

Tuesday, September 26th 2006, 2:04pm

Wunderbar. Genau das wollte ich wissen. Danke, auch wenns ein wenig länger gedauert hat.
"Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." --Marie von Ebner-Eschenbach

3St@n

Junior Schreiberling

  • "3St@n" is male

Posts: 204

Date of registration: Aug 31st 2003

Location: Hildesheim

Occupation: FG SE

36

Tuesday, September 26th 2006, 10:12pm

@Joachim

Auf http://www.thi.uni-hannover.de/lehre/ss06/klausuren/ steht ja:

Hilfsmittel: Vorlesungsskript „Komplexität von Algorithmen“ ohne handschriftliche (oder andere) Ergänzungen.....

Zählt ihr Markierungen mit Textmarker (also nicht geschrieben sondern nur angestrichen) als "andere" Ergänzung, oder ist das ok?
Sonst müsste ich mir (wie wahrscheinlich viele andere) das Skript neu ausdrucken.

Gruß 3Stan

  • "Joachim" is male

Posts: 2,863

Date of registration: Dec 11th 2001

Location: Hämelerwald

Occupation: Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Forschungszentrum L3S, TU Braunschweig)

37

Wednesday, September 27th 2006, 9:18am

Quoted

Original von 3St@n
Zählt ihr Markierungen mit Textmarker (also nicht geschrieben sondern nur angestrichen) als "andere" Ergänzung, oder ist das ok?
Markierungen mit Textmarker sind in Ordnung. Allerdings nur, wenn es sich auch tatsächlich nur um Markierungen und nicht um damit geschriebenen Text handelt.
The purpose of computing is insight, not numbers.
Richard Hamming, 1962

3St@n

Junior Schreiberling

  • "3St@n" is male

Posts: 204

Date of registration: Aug 31st 2003

Location: Hildesheim

Occupation: FG SE

38

Wednesday, September 27th 2006, 10:01am

Wunderbar geht klar. Da haben wir doch der Umwelt mal wieder was gutes getan. :)

DrChaotica

Senior Schreiberling

  • "DrChaotica" is male

Posts: 714

Date of registration: Jan 22nd 2005

Location: SHG

Occupation: SW-Entwickler

39

Thursday, September 28th 2006, 6:53pm

Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass dies wohl diejenige Klausur war, in welche ich (relativ zu allen anderen Klausuren gesehen) mit den meisten Problemen hineingegangen sein werde.
Har, har. 'Probleme'.

Falls mein Korrektor das liest: Mit n nicht Element von O(n²) habe ich natürlich genau das Gegenteil gemeint, argh.

DrChaotica

Senior Schreiberling

  • "DrChaotica" is male

Posts: 714

Date of registration: Jan 22nd 2005

Location: SHG

Occupation: SW-Entwickler

40

Saturday, September 30th 2006, 12:11pm

Mh, vielleicht habe ich es in der Vorlesung damals nicht richtig mitbekommen...
wir hatten doch in THI die vier Sprachklassen der Chomsky-Hierarchie kennengelernt.

Ist es eigentlich beweisbar, bzw. wurde vielleicht sogar bereits bewiesen, dass sich die Sprachen in nicht mehr als genau diese vier Typen 0 bis 3 (oder äquivalente Klassen) aufteilen lassen? Oder könnte man eventuell noch speziellere Unterteilungen finden sowie entsprechende Automatenmodelle, die diese Sprachklassen erkennen könnten?

Ich hoffe, für diese Frage schlägt mich jetzt keiner... :rolleyes:

Achja, dann vielleicht noch etwas zu der Klausur:

[SAT] ist doch die Äquivalenzklasse der NP-vollständigen Sprachen, oder?
Ist dementsprechend [A] für A element P, A!={}, A!=E* die Klasse der P-Sprachen? Oder gab es hier eine Besonderheit, auf die man hätte achten müssen?

In einer anderen Aufgabe sollten wir die NP-Härte von QUAD-SAT zeigen...leider hatte ich mir das ähnliche Problem DOUBLE-SAT aus den Übungen nicht mehr angesehen, und den Beweis ausgelassen... aber das ginge doch eventuell mit einer Reduktion von SAT auf QUAD-SAT, indem man der zu erfüllenden Formel einfach neue Variablen anhängt, so dass es neben der ursrünglichen erfüllenden Belegung 2^n-1 weitere gibt, oder?
(ich hoffe QUAD-SAT element NP zu zeigen gab hier mal mehr Punkte... ;) )

Wie sah das denn nun eigentlich mit CSL element SPACE(n²) aus? Kontextsensitive Sprachen werden von LBAs entschieden, aber wie kann das weiterhelfen?

This post has been edited 3 times, last edit by "DrChaotica" (Sep 30th 2006, 12:19pm)