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maffe

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21

Thursday, January 25th 2007, 12:31am

Das Semesterticket wird doch eigentlich von den 2xx € abgedeckt, sprich bezahlt …

Benjamin

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22

Thursday, January 25th 2007, 1:28am

Quoted

Original von Lucky
Man bekommt das Semesterticket doch erst, wenn Die das Geld haben oder? Dann heißt es Bahnfahrt bezahlen usw...


Siehe FAQ unter http://www.wir-zahlen-nicht.de/.
Es gibt nur eine bessere Sache als auf dem Wasser zu sein: Noch mehr auf dem Wasser sein.

Warui

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23

Thursday, January 25th 2007, 4:56pm

@Semesterticket:
Das gilt ja sowieso bis Ende März oder so, ist also (imho) eher weniger ein Grund, abzuspringen.
Denn bis Ende März wird sich das sehr deutlich entschieden haben, hopp oder topp heißt es dann.

@Elite-Universitäten
Hierfür sind die Studiengebühren mal nebenbei irrelevant, weil das "Elite" an der Forschung gemessen wird, und die Lehre wird bei der Bewertung nicht berücksichtigt.
Da die Studiengebühren auch nur der Lehre zugute kommen dürfen, dürfte das daran auch so ziemlich gar nichts ändern .... allerhöchstens langfristig implizit, wenn man sagt, dass gut ausgebildete Studenten später mal vielleicht sehr gute Vorraussetzungen haben für die Forschung. Das wars aber auch.
Abgesehen davon habe zumindest ich mir erzählen lassen, dass eine sehr aktive Forschung in der Regel eine gute bis akzeptable Lehre ausschließt.

@Treuhänder:
Der AStA-vertreter, der bei einer der FSR-Sitzungen war, meinte, dass sie extra einen stadtbekannten Anwalt dafür gesucht und gefunden haben, um solchen Überlegungen vorzubeugen. Der Mann hat einfach schon ein
en gewissen Bekanntheitsgrad und Ruf, den wird er sich nicht kaputt machen.
Übrigens müssen Notare in Deutschland ("außer in Baden-Würtemberg und übergangsweise in den neuen Bundesländern") Volljuristen sein, also zwei Staatsexamen abgelegt haben. Die schüttelt man nicht mal eben aus dem Handgelenk.
Dann bleibt freilich noch die Frage, inwieweit man Anwälten an sich vertraut .... :D

@Mutzkow:
Im Prinzip stimme ich dir zu, aber:
Es kann trotzdem nicht sein, dass man nur noch studieren kann, wenn man regelmäßig um die 800 € pro Monat anschleppen kann ... Lebenshaltungskosten sind in Hannover (bei den üblichen Mietnebenkosten) so schon recht hoch, und dazu dann Verpflegung, warmer Ofen UND jeden Monat 125 € ansparen geht nicht immer. Bis vor 6 Monaten warens noch 40 € im Monat ... und wie viele haben mal eben pro Monat 80 € mehr?
Studieren & Arbeiten wird als Kombination immer schwerer, gerade mit Bachelor und wenn man auch halbwegs in der Regelstudienzeit durchkommen will, das muss dann einfach nicht sein, da die Grundbedinungen nochmal zu verschärfen.
Wobei man nebenbei auch nicht mehr BAföG bekommt, womit auch die "Chance für jeden" als Idee imho ziemlich in Frage gestellt wird.


Schlussendlich halte ich Studiengebühren einfach für Verarsche.
Die Länder sichern jetzt zwar zu, den Unis keine Subventionen zu entziehen, werden das aber trotzdem machen mit dem Argument "Das hätten wir auch ohne die Einführung der Studiengebühren getan". Tolle Wurst. Dann hat die Uni "bestenfalls" gleich viel Geld zum Haushalten wie vorher, nur wird die finanzielle Belastung mal eben (verfassungswidrig btw.) auf die Studierenden abgewälzt. Muss irgendwie nicht sein.
Is ja schon generell bei den Steuern (für die meisten von uns später) so, dass man immer mehr für immer weniger Leistung weggibt. Wenn ich mir die Politik und die Politiker anschaue ..... aber das ist ein anderes Thema :-)
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Lucky

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24

Thursday, January 25th 2007, 5:28pm

Dann möchte ich mal ein anderes Argument anführen:

Studierte fangen immer später im Beruf an. Sagen wir mal mit 27Jahren im Durchschnitt (ich weiss es nicht genau). Da hat unser Herr Maurer schon 8-9 Jahre gearbeitet. Wenn die Akademiker dann anfangen zu arbeiten, bekommen Sie einen respektablen Lohn und sollten schon nach wenigen Jahren mehr verdient haben als Herr Maurer. Da fragt sich Herr Maurer doch zurecht, warum er dem Akademiker das Studium finanziert hat. Wieviele Studienabbrecher er mitfinanziert, möchte ich mal gar nicht sagen...
Zudem leben wir hier in einer globalisierten Welt. Und da darf man auch mal schauen, wie es denn in den anderen 98% der Länder läuft, wo man noch deutlich höhere Studiengebühren zahlt als wir. Egal ob Südafrika, Neuseeland, England oder USA.
Wenn man sein Studium schafft innerhalb der Regelstudienzeit, macht das um die 15.000€ die man an die Universität bezahlt hat. Also ein vernünftiger Kleinwagen. Das sollte die Bildung wohl wert sein oder?

Und zum Argument einen Kredit aufzunehmen sei ein großes Risiko:
Ihr glaubt doch nicht ernsthaft risikofrei durchs Leben zu kommen oder??? Der Herr Maurer hat in unserem Alter vielleicht auch schon einen Kleinwagen auf Kredit gekauft und hat das Risiko morgen arbeitslos zu werden...
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Rick

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25

Thursday, January 25th 2007, 5:35pm

Naja, die akademiker zahlen dementsprechend auch mehr steuern als der herr maurer, also auch das ab, was sie den staat gekostet haben..

Sometimes you've got to ask yourself: Is xkcd shitty today?

Lucky

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26

Thursday, January 25th 2007, 5:39pm

Quoted

Original von Rick
Naja, die akademiker zahlen dementsprechend auch mehr steuern als der herr maurer, also auch das ab, was sie den staat gekostet haben..

Das erzähl mal den zahlreichen Akademikern die ins Ausland gehen sowie diversen Studienabbrechern! Und wäre ja auch schlimm wenn Herr Maurer mehr Steuern zahlen würde als ein Vollakademiker. Außerdem kostet das Studium immernoch mehr als besagte 500€ pro Semester... Also wird wohl auch gerecht sein, dass der Herr Akademiker mehr zurückzahlt an Steuern.
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Warui

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27

Thursday, January 25th 2007, 5:44pm

schon, aber wo ist dann dein argument?

EDIT:
Der Akademiker verdient natürlich auch wegen seiner besseren Ausbildung mehr Geld (/zahlt mehr Steuern), hat aber auch sehr viel mehr Verantwortung im Regelfall ... wobei ich jetzt bei beiden (Akademiker und Maurer) an Angestellte, nicht an Selbständige denke ...
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KreiS

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28

Thursday, January 25th 2007, 5:44pm

Was andere Länder machen muss kein Vorbild sein auch nicht bei Studiengebühren. Man hätte die auch denen erlassen könenn die dann im Bundesland/Stadt bleiben und dort ihr Geld verdienen, wer ins Ausland gehen will muss voll zahlen, das wäre wesentlich lohnenswerte für den Staat...sowas würd ich verstehen und sogar vielleicht befürworten, da der Staat nicht Auslands Akademiker for free sponsert bzw. Konkurenz...

Andererseits ist es ärgerlich, Leute die sich bilden wollen, denen werden immer wieder knüppel zwischen die Beine geworfen. Andere Gesellschafts Gruppen weigern sich zu Bilden, dafür müssen sie keine Gebührzahlen und denen wird am Ende noch Geld reingesteckt damit sie verpasste Bildung nachholen.

In dem jetzigen System und der ganzen Gesellschaftsform, sind Studiengebühren eigentlich irrer schaden für die Zukunft, die lernen wollen werden bestraft, die anderen die nichts tun werden zugebuttern ohne das es oft viel bringt bzw. man früher anfangen hätte müssen....es steigern die kosten nur ungemein

Achja, überflüssige Subventionen hätte man auch locker streichen können, da gibt es einfach genug.

Nur Studenten haben relativ schlechten ruf auch.....

Ob ich da mit mache weiß ich nicht.....

Generell scheint aber der Widerstand klein zu sein, ...
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Warui

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29

Thursday, January 25th 2007, 5:49pm

Quoted

Original von KreiS
Andererseits ist es ärgerlich, Leute die sich bilden wollen, denen werden immer wieder knüppel zwischen die Beine geworfen. Andere Gesellschafts Gruppen weigern sich zu Bilden, dafür müssen sie keine Gebührzahlen und denen wird am Ende noch Geld reingesteckt damit sie verpasste Bildung nachholen.

Weiterbildung kann als Thema auch noch in die Runde schmeißen .... die ist für Akademiker auch mal eben teurer ... wenn auch wahrscheinlich in vielen Fällen von "der Firma" übernommen, aber da habe ich keinen Überblick drüber ...

Quoted

Original von KreiS
Ob ich da mit mache weiß ich nicht.....

Generell scheint aber der Widerstand klein zu sein, ...

Wenn du mitmachst, ist er größer ;-)

P.s:
Ist ja auch ne Frage der Öffentlichkeitswirksamkeit ... es ist immer wieder erstaunlich, wie polarisiert Medien berichten, und immer wieder traurig vorhersagbar, wer wie berichten wird. BILD-Leser zB (jaja, Klischee ^^) werden davon getrost einfach mal gar nichts, bzw. eine sehr gefilterte Fassung bekommen. Ähnliches gilt für viele konservative Blätter ...
da ist es schwer, eine objektive Sicht der Dinge zu bekommen ....
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KreiS

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30

Thursday, January 25th 2007, 6:05pm

Quoted

Original von Warui

Quoted

Original von KreiS
Andererseits ist es ärgerlich, Leute die sich bilden wollen, denen werden immer wieder knüppel zwischen die Beine geworfen. Andere Gesellschafts Gruppen weigern sich zu Bilden, dafür müssen sie keine Gebührzahlen und denen wird am Ende noch Geld reingesteckt damit sie verpasste Bildung nachholen.

Weiterbildung kann als Thema auch noch in die Runde schmeißen .... die ist für Akademiker auch mal eben teurer ... wenn auch wahrscheinlich in vielen Fällen von "der Firma" übernommen, aber da habe ich keinen Überblick drüber ...

Früher gabs viele Wege um zu studieren und aus seinem Leben etwas zu machen, nur immer mehr wird es verbaut....gibt ja Profs. bei uns die nicht direkt mit dem Studieren angefangen haben. Nur solche wege wie früher gibt es bald nicht mehr.

Weiterbildung ist nen Thema für sich, es gibt zu viele Menschen die zu wenig Bildung haben um ne Chance zu haben, das Problem fängt früh an, aber das wird ja seit Jahren konsequent ignoriert.....
von vielen, solang es einem gut geht ist es ja wurscht was nach einem kommt.

Sollen doch die Politiker die es entschieden haben solidarisch für ihr frühres Studium einfach die Gebühren nachzahlen, das würd aber keiner machen, kostet ja eigenes Geld....

Ich weiß nicht, 25% ist eigentlich zu wenig, 75% würde mehr wirkung zeigen, aber die Politiker wirds nicht interessieren, solang sie nicht gnadenlos rausgewählt werden....

Bedauerlich gibt es keinen Rückhalt aus der Bevölkerung.....aber da gegen kann jeder tun,.......
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Lucky

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31

Thursday, January 25th 2007, 6:20pm

Bildung ist klasse, aber wenn ich für bezahlen muss lass ich's lieber sein, einen ganzen Kleinwagen ist mir mein späterer Lohn nicht wert, dafür sollen die Kleinverdiener lieber mehr Steuern abdrücken... :rolleyes:
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Mutzkow

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32

Thursday, January 25th 2007, 7:37pm

Ziemlich ambivalentes soziales Denken, Lucky.
Einerseits für den Kleinverdiener Partei ergreifen, der "unser" Studium nicht bezahlen soll und andererseits gerade durch dieses Denken es den Kindern dieses Kleinverdieners unmöglich machen, zu studieren.

Hä?

Da wären wir ja wieder an dem Punkt im Saarland...

[edit] Nicht unmöglich, aber deutlich schwieriger machen, Bildungskredit etc.[/edit]
Es ist ein einförmiges Ding um das Menschengeschlecht. Die meisten verarbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben, und das bisschen, das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so, dass sie alle Mittel aufsuchen, um es los zu werden.

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Lucky

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33

Thursday, January 25th 2007, 8:21pm

Quoted

Original von Mutzkow
den Kindern dieses Kleinverdieners unmöglich machen, zu studieren.


Quoted

Original von Mutzkow
Bildungskredit


Neben dem gesamtgesellschaftlichen Interesse an einer gut ausgebildeten Akademikerschicht gibt es ein gewichtiges Eigeninteresse der Studierenden an ihrem Studium. Denn dieses eröffnet Aussichten auf einen Arbeitsplatz mit überdurchschnittlichem Gehalt und unterdurchschnittlichem Arbeitslosigkeitsrisiko. Trotz der kürzeren Lebensarbeitszeit ist vor dem Hintergrund dieser Zahlen auch von einem höheren Lebenseinkommen auszugehen. Ein Hochschulstudium ist und bleibt für den Betreffenden eine auch ökonomisch sinnvolle Investition. Mit Studiengebühren wird das individuelle Interesse des Studierenden an seinem Studium abgegolten. Daneben besteht aber auch ein gesamtgesellschaftliches Interesse an vielen gut ausgebildeten Akademikern, weshalb es durchaus richtig ist, wenn der Steuerzahler einen Großteil der Kosten für die Hochschulausbildung trägt. Selbstverständlich muss durch eine sozialverträgliche Ausgestaltung ein „sozialer NC“ vermieden werden. Dies gelingt durch ein Modell nachlaufender Studiengebühren. Dieses beruht im Wesentlichen auf einem Darlehenssystem. Die Studierenden können wählen, ob sie ihre Gebühren vorab – mit einem entsprechenden „Vorauszahlungsrabatt“ bezahlen wollen, oder ob sie dies erst nach Abschluss des Studiums in Abhängigkeit von einem Mindesteinkommen tun wollen. In diesem Fall nimmt der Studierende in Höhe der Studiengebühr ein Darlehen bei einer Bank auf, das nur die Immatrikulation und weder Sicherheiten noch eine besonders nachzuweisende Bedürftigkeit voraussetzt. Dieses Darlehen ist verzinslich und wird für die Dauer der Regelstudienzeit und vier weiterer Toleranzsemester gewährt. Die Rückzahlung des Darlehens ist erst zu leisten, wenn ein bestimmtes Mindesteinkommen erzielt wird. Ist ein Darlehen uneinbringlich, tritt das Land ein. Dieses System einer nachlaufenden Studiengebühr kann mit zusätzlichen sozialen Härtefallregelungen für Gebührenbefreiungen (etwa bei BAföG-Empfängern oder studierende mit Kind (sie zahlen keine Studiengebühren) kombiniert werden. Sozial ausgestaltete Studiengebühren verhindern die gegenwärtige Verteilung von unten nach oben in der Bildungsfinanzierung. Im Moment bezahlt der weit überwiegende Bevölkerungsanteil von Nichtakademikern, die im Durchschnitt weniger verdienen, das Studium der Akademiker mit dem dann entsprechend höheren Gehalt; gleichzeitig finanzieren einkommensschwache Familien, aus denen unterproportional viele Kinder studieren, das Studium der Kinder aus einkommensstärkeren Familien. Kann es richtig sein, dass die Meisterausbildung im Handwerk mit teilweise erheblichen Eigeninvestitionen verbunden ist, während das Studium vollständig von der Allgemeinheit finanziert wird? Kann es richtig sein, dass der Kindergarten – auch für Kinder aus einkommensschwachen Elternhäusern – Geld kostet, während das Studium – auch für Kinder aus einkommensstarken Elternhäusern – kostenfrei ist?

Quoted

Original von Mutzkow
Da wären wir ja wieder an dem Punkt im Saarland...


Krasses Argument :)
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Mutzkow

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34

Thursday, January 25th 2007, 11:00pm

Heyy :)


Quoted

Die Studierenden können wählen, ob sie ihre Gebühren vorab – mit einem entsprechenden „Vorauszahlungsrabatt“ bezahlen wollen, oder ob sie dies erst nach Abschluss des Studiums in Abhängigkeit von einem Mindesteinkommen tun wollen.

Ich weiß nich, ob du jetzt zitiert hast, oder dieser Text von dir selber stammt. Was mir der hier quotierte Satz nur wieder zeigt ist, dass deiner Ansicht zufolge Menschen aus besser gestellten Bereichen (finanziell gesehen) erneut Vorteile erhalten sollten. Ganz nach dem Motto: Wer Geld hat, bekommt Rabatt, wer nich, der zahlt Zinsen. -> Hä?

Quoted

Dieses System einer nachlaufenden Studiengebühr kann mit zusätzlichen sozialen Härtefallregelungen für Gebührenbefreiungen (etwa bei BAföG-Empfängern oder studierende mit Kind (sie zahlen keine Studiengebühren) kombiniert werden.

Wie man hierzulande ja super sieht... /ironie off

Quoted

Im Moment bezahlt der weit überwiegende Bevölkerungsanteil von Nichtakademikern, die im Durchschnitt weniger verdienen, das Studium der Akademiker mit dem dann entsprechend höheren Gehalt

...weswegen die späteren Besserverdiener auch mehr Steuern zahlen und proportional entsprechend auch mehr für die derzeitigen Studis mit in die Kasse schmeissen müssten (theoretisch betrachtet). Daher kann ich nur das Argument eines Vorredners (einer Vorrednerin?) aufgreifen: Durch das Mehr an Steuern später - mal von der Auswanderungsproblematik abgesehen, die du ja erwähnt hast - bekommt die Gesellschaft vom Studierenden nicht nur durch Leistung, sondern auch finanziell einiges zurück. Find ich so gar nicht so ungerecht.
Ausserdem: Wenn ich jetzt mal polemisch argumentieren darf könnt ich auch behaupten, dass ich mir etwas von der Gesellschaft durch mein Studium hole, Leistung zeige, in das Arbeitsleben einsteige und wiederum anderen deren Sozialleistungen bezahle, ohne dass diese eigene Leistungen dafür zeigen. Sprich: Ich leiste etwas an mir selber und auch für die Gesellschaft, weil Bildung wertvoll ist. Jemand anders bekommt Geld, um sein Überleben zu ermöglichen. Das Letztgenannte ist meiner Meinung nach unglaublich wichtig und notwendig. Nur irgendwie kratzt es mir da schon irgendwie im Hals, wenn ich die Relationen sehe und mich fragen muss: Wieso hab ich denn keine soziale Unterstützung verdient?

Quoted


Gleichzeitig finanzieren einkommensschwache Familien, aus denen unterproportional viele Kinder studieren, das Studium der Kinder aus einkommensstärkeren Familien.

Ich glaube aber nicht, dass dieser allgemein als Missstand, weil ungerecht, anerkannte Zustand durch die Einführung von Studiengebühren deutlich verbessert wird. Jemand kommt aus einer einkommensschwachen Familie, hört das Wort "Verschuldung durch Bildungskredit" und kann eine emotionale Gegenreaktion erleben, die das Studium als bedrohlich fürs Leben hinsichtlich der Finanzen darstellen lässt. Kein rationales Argument, ein Versuch, sich in eine andere Perspektive zu versetzen.

Quoted

Kann es richtig sein, dass die Meisterausbildung im Handwerk mit teilweise erheblichen Eigeninvestitionen verbunden ist, während das Studium vollständig von der Allgemeinheit finanziert wird?

Ist diskutabel. Eine Meisterausbildung geht aber trotzdem mit einer Bezahlung einher, denn der Meistertitelanwärter hat Einkommen, Studenten nicht. Insofern hinkt hier m.E. der Vergleich.

Quoted


Kann es richtig sein, dass der Kindergarten – auch für Kinder aus einkommensschwachen Elternhäusern – Geld kostet, während das Studium – auch für Kinder aus einkommensstarken Elternhäusern – kostenfrei ist?

@Kindergarten: Das ist ein Thema, was nichts mit Studigebühren zu tun hat. Da kann man ganz andere Vergleiche ziehen von anderen sozialen Missständen. Bringt aber an diesem Punkt nicht weiter. Zumindest aus meiner jetzigen Sicht. Ich bin durch meine Familie recht nah am Thema Kinderbetreuung, weiß daher schon einiges von. Es gibt aber auch bei diesem Thema Gegenbewegungen und auch bei Studiengebühren darf man grantig werden - genau wie beim Thema KiTas.

Quoted

Original von Lucky

Quoted

Original von Mutzkow
Da wären wir ja wieder an dem Punkt im Saarland...


Krasses Argument :)


War nur ein kleiner als lustig zu verstehender Insider-Seitenhieb :) :P
Haste schon verstanden :D

Martin
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Lucky

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35

Thursday, January 25th 2007, 11:37pm

Quoted

Original von Mutzkow
Ganz nach dem Motto: Wer Geld hat, bekommt Rabatt, wer nich, der zahlt Zinsen. -> Hä?

Ist das nicht immer so??? Egal ob Haus Auto oder sonstwas? Die "Reichen" bekommen das Geld ja nicht unfairerweise geschenkt (selten) sondern haben dafür gearbeitet oder Glück (Lotto) gehabt. Kann man Ihnen kaum vorwerfen, keine Zinsen zahlen zu müssen


Quoted

Original von Mutzkow
Wie man hierzulande ja super sieht... /ironie off

Wieso? Ich kenn jemanden, der sich aufgrund eines Kindes von den Studiengebühren hat befreien lassen...

Quoted

Original von Mutzkow
Wieso hab ich denn keine soziale Unterstützung verdient?

Wenn Du so toll verdienen wirst, warum muss Dir dann jemand das Geld auslegen dafür? Ein wenig Eigenverantwortung vom Studierenden (Stichwort: 500€ sind beileibe nicht genug um einem Studenten ein Semester zu bezahlen) gehört dazu. 1000€ im Jahr sind angesichts der realen Kosten durchaus zumutbar.

Quoted


Ich glaube aber nicht, dass dieser allgemein als Missstand, weil ungerecht, anerkannte Zustand durch die Einführung von Studiengebühren deutlich verbessert wird.

Wir brauchen aber nicht nur Akademiker in Deutschland! Und diese Schicht muss uns nicht auch noch das "Gehalt vorstrecken".
Zudem: Auch aus einer Akademikerfamilie stammend muss man nicht unbedingt Geld haben!!! Ich bin durchaus Bereit dazu hier Studiengebühren zu zahlen. Ich bin durchaus Bereit dazu, nebenher zu Arbeiten, weil ich nicht auf einem Schuldenberg sitzen möchte. Vielleicht brauche ich dadurch länger, aber ich hätte jederzeit die Wahl, einen Kredit aufzunehmen.



Quoted

Eine Meisterausbildung geht aber trotzdem mit einer Bezahlung einher, denn der Meistertitelanwärter hat Einkommen, Studenten nicht. Insofern hinkt hier m.E. der Vergleich.

Nein, tut er nicht. Jemand, der seine Meisterausbildung macht, hat kaum Zeit zu arbeiten. Sollte er Geld bekommen währenddessen, dann nur weil Ihn jemand finanziert. Und das wird kaum der Staat sein...


Quoted


@Kindergarten

Das war symbolisch gemeint...



Das eigentliche Problem ist doch, dass alles sehr unvorbereitet kommt. In anderen Ländern sparen die Eltern von Anfang an um dem Kind ein Studium zu finanzieren. Das ist hier so nicht passiert. Prinzipiell kann aber jeder Arbeitnehmer in knapp 20 Jahren genug Geld ansparen um seinem Kind das Studium zu finanzieren. Dann müssen auch nicht mehr soviele Studienanwärter einen Kredit aufnehmen.

Aber letzendlich braucht man sich ja nur mal die Wikipedia Seite zum Thema Studiengebühren anzuschauen. Oder mal durchs Netz googeln. Das Thema ist kontrovers. Logischerweise möchte niemand einen Kredit aufnehmen! Aber ist es wirklich soo unfair 500€ pro Semester zu zahlen angesichts der Zukunft die uns dann im Durchschnitt erwartet??? Darüber muss jeder selber nachdenken...
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sentinel777

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Friday, January 26th 2007, 5:46pm

ich hoffe, der boykott bringt uns freude.
habe heute das geld überwiesen, 500€ an anwälte, rest uni
mal gucken was kommt

Lucky

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Saturday, January 27th 2007, 12:35am

Auha, jetzt traut sich niemand mehr. Entweder es war sehr dumm, was ich geschieben habe oder es traf einfach ins Schwarze, so dass nichts mehr hinzuzufügen ist. ?(
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Currywurst mit Pommes

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38

Saturday, January 27th 2007, 9:34am

Wie die HAZ berichtet, ist der Boykott wohl nicht erfolgreich - zumindest FH und MHH. Uni steht noch aus, aber wohl erst 400 Leute...von 5000.

Also:
- Knechten gehen
- Kredit aufnehmen
- Sich von reichen Eltern adoptieren lassen

Currywurst mit Pommes

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39

Saturday, January 27th 2007, 9:40am

Quoted

Original von Lucky
Das eigentliche Problem ist doch, dass alles sehr unvorbereitet kommt. In anderen Ländern sparen die Eltern von Anfang an um dem Kind ein Studium zu finanzieren.


Wobei da auch die "Reicheren" im Vorteil sind. Arme Menschen müssen sich das vom Munde absparen oder die Sache ganz bleiben lassen.

Quoted


Aber ist es wirklich soo unfair 500€ pro Semester zu zahlen angesichts der Zukunft die uns dann im Durchschnitt erwartet??? Darüber muss jeder selber nachdenken...


Im Durchschnitt. Bei Jobgarantie und guten Gehaltsaussichten kann man das wahrscheinlich akzeptieren. Nur, nicht jeder Studiengang bringt eine Jobgarantie mit sich.


Ich finde, man hätte das ganze schleichend einführen sollen. Ich bezahle jetzt 1000 Euro mehr im Jahr...und hab eigentlich keinen Mehrwert davon. Das ist irgendwie frustrierend.

Benjamin

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40

Saturday, January 27th 2007, 10:37am

Quoted

Original von Currywurst mit Pommes
Wie die HAZ berichtet, ist der Boykott wohl nicht erfolgreich - zumindest FH und MHH. Uni steht noch aus, aber wohl erst 400 Leute...von 5000.


Damit es alle lesen können: http://www.haz.de/hannover/294277.html
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