Für die die es Interessiert:
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Physik für die Klimaforschung
Wie verändert sich das Klima? Wie lange wärm uns noch der Golfstrom? Wie
kalt ist es im tiefen Ozean? Prof. Jochem Marotzke gibt am Sonnabend, den
23. Juni 2007, um 11 Uhr im Großen Physiksaal (E214) der Leibniz Universität
Hannover (Welfengarten 1) Einblicke in die Physik des Ozeans und die
Mechanismen des Klimawandels.
Beginnend mit der berühmtesten Meeresströmung der Welt, dem Golfstrom, wird
die Bedeutung der Ozeanzirkulation für das Klima Europas erläutert. Eine
besonders wichtige Frage ist die, ob auf Grund der globalen Erwärmung in
naher Zukunft ein Kollaps der so genannten thermohalinen Zirkulation im
Atlantik bevorstehen könnte; ein Prozess, der oft recht irreführend "Abriss
des Golfstroms" genannt wird. Prof. Marotzke wird Simulationsergebnisse mit
einem Klimamodell für das 21. Jahrhundert präsentieren, in denen die
thermohaline Zirkulation zwar schwächer wird, dieTemperaturen in Europa aber
dennoch steigen. Für die Arktis zeigt das Modell in einigen Szenarien sogar
ein fast völliges Verschwinden des Meereises im Sommer. Er wird außerdem
neueste Ergebnisse eines Beobachtungsprogramms vorstellen, mit dem er und
seine Kollegen die thermohaline Zirkulation im Atlantik vermessen haben und
nachweisen konnten, dass kürzlich erschienene Meldungen einer dramatischen
Abnahme der thermohalinen Zirkulation einen Fehlalarm darstellen.
Professor Marotzke ist Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in
Hamburg, wo er die Abteilung Ozean im Erdsystem und die International Max
Planck Research School on Earth System Modelling leitet. Er widmet sich seit
vielen Jahren der Forschung auf dem Gebiet der physikalischen Ozeanographie.
Marotzke ist ein weltweit anerkannter Spezialist im Bereich der
thermohalinen Zirkulation, seine Arbeiten zu diesem Thema haben besonderes
öffentliches Interesse hervorgerufen.