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Currywurst mit Pommes

Erfahrener Schreiberling

  • "Currywurst mit Pommes" started this thread

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1

Friday, September 14th 2007, 5:42pm

Welchen Sinn haben (so manche) Vorlesungen ?

Moin,

eine Frage die sich mir gerade mal wieder stellt: Welchen Sinn haben manche Vorlesungen ? Gemeint ist dabei nicht das Thema der Vorlesung, sondern die 1 1/2 Stunden pro Woche.

Damit beziehe ich mich vor allem auf Vorlesungen, in denen der Hauptbestandteil darin besteht, das Skript an die Tafel zu schreiben.

Als Beispiele fallen mir da insbesondere Mathevorlesungen wie Analysis, Calculus ein, aber auch schöne Theorie wie Theoretische Informatik und Komplexität von Algorithmen. (Eine gewisse Ausnahme war bei mir damals Lineare Algebra A+B).

Da werden dann Sätze, Lemmas und Beweise an die Tafel gehauen ohne dass ich dem so schnell folgen könnte. Hier muss ich mich ohnehin nochmal in Ruhe mit dem Thema (Skript) befassen, so dass ich mir die Live-Entstehung an der Tafel auch sparen kann.

Damit fällt auch die Möglichkeit Fragen zu stellen aus.

Ein Skript wird oft erst schrittweise/später bereitgestellt, so dass auch ein Vorarbeiten (um Fragen zu stellen) nicht möglich ist. (Vorarbeiten finde ich aber ohnehin nicht so sinnvoll).

Besonders lustig ist es natürlich auch, wenn man dann noch alles mitschreiben soll - da bleibt keine Zeit zum "Verstehen". Ist möglicherweise heute nicht mehr so ein Problem, da meist Skripte bereitgestellt werden (oder man zumindest darauf hoffen kann).


Aber was ist nun der Sinn dieser Vorlesungen, die nichts anderes sind als das Transferieren von Skript -> Tafel ?

Ginge das nicht besser ?
Kann man z.B. nicht ein Skript bereits zur 1. Vorlesung austeilen und die Vorlesung an sich dafür nutzen, das ganze "bildlicher" darzustellen ? Für die trockene Theorie wäre das Skript zuständig und die Vorlesung würde das ganze auf etwas freiere/bildliche Art vertiefen bzw. es würden Hauptthemen stärker erläutert. So dass nach einer Vorlesung auch etwas "hängen bleibt".

So hätte eine Vorlesung wenigstens einen Zusatznutzen. Andernfalls kann man sich solche Vorlesungen auch sparen, sich das Skript in Ruhe anschauen und das ganze mit einem guten Buch (mit "bildlichen" Beispielen, etc.) vertiefen.


Meinungen ...?

DrChaotica

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2

Friday, September 14th 2007, 7:44pm

RE: Welchen Sinn haben (so manche) Vorlesungen ?

Hast schon Recht. Allerdings:

Quoted

Original von Currywurst mit Pommes
Kann man z.B. nicht ein Skript bereits zur 1. Vorlesung austeilen und die Vorlesung an sich dafür nutzen, das ganze "bildlicher" darzustellen ? Für die trockene Theorie wäre das Skript zuständig und die Vorlesung würde das ganze auf etwas freiere/bildliche Art vertiefen bzw. es würden Hauptthemen stärker erläutert. So dass nach einer Vorlesung auch etwas "hängen bleibt".

Meistens ist es ja schon so, finde ich... es ist ja nicht so, dass die Dozenten bloß vom Blatt ablesen würden. Kann natürlich in manchen Theorie-Fächern auch oft so sein, dass selbst diese "Geschichten drumherum" schwierig zu verstehen sind, solange man den Stoff noch nicht komplett durchdrungen hat. Aber wie könnte man es anders machen...?

Ich finde das Lecturnity-System (eine Videoaufzeichnung; zusätzlich wird beim Abspielen die gerade geöffnete Skriptseite sowie der Mauspointer angezeigt, so dass der Dozent Dinge markieren kann) nicht schlecht, womit das SRA dieses Sommersemester zum Beispiel "Betriebssysteme" aufgenommen hat. Hätte es nicht manchmal ein paar technische Probleme mit der Aufzeichnung gegeben, wäre es schon fast zu perfekt gewesen.... ich bin kaum zur Vorlesung gegangen, weil die für mich zu einer sehr ungünstigen Zeit lag. Also habe ich mir vor der Klausur die Videos angesehen, und hab so fast alles mitbekommen. Es ist besonders praktisch, dass man so bei schwierigeren Stellen die Möglichkeit hat zu pausieren, um z.B. etwas nachlesen zu können, das man vergessen hatte; andere schon bekannte Dinge kann man wiederum sehr übersichtlich überspringen. Ideal also, man kann sich sein Tempo selbst wählen...nur interaktiv wäre besser, aber dafür kann man auch nochmal zur Sprechstunde gehen.

Allerdings würde natürlich auch der Skript für die puren Informationen reichen, ein zusätzlicher Mehrwert der Vorlesungen besteht für mich in den Geschichten. Und daran, mit Kommilitonen darüber bzw. über völlig anderes reden zu könne ;)

Ein Bekannter meinte mal, man würde sowieso nur wegen dem sozialen Drumherum dort sein...Salz in der Suppe also. Dem kann ich auch eigentlich nur zustimmen. Zum reinen Lernen könnte man auch zuhause bleiben, geht dann oft sogar viel schneller.

Rumpel

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3

Friday, September 14th 2007, 9:28pm

Quoted

Da werden dann Sätze, Lemmas und Beweise an die Tafel gehauen ohne dass ich dem so schnell folgen könnte. Hier muss ich mich ohnehin nochmal in Ruhe mit dem Thema (Skript) befassen, so dass ich mir die Live-Entstehung an der Tafel auch sparen kann.

Diesbezüglich verstehe ich auch die Aussage einiger Profs nicht, demzufolge man mitschreiben müsse, da man sonst den Stoff nicht verstehen würde. Also schrieb ich fleißig, da ein entsprechendes Skript (war damals glaub ich Analysis) ohnehin nicht vorhanden war. Aber - da muss ich Currywurst Recht geben und dem Prof widersprechen - ich habe es nicht verstanden, weil ich vor lauter mitschreiben nicht mitdenken konnte...also blieb nur der verzweifelte Blick nach der Vorlesung auf die gekritzelten Unterlagen und der Wunsch, ein wenig mehr wirklich zugehört zu haben.
Ich verstehe ja die Dozenten, wenn sie die Studenten gerne trotz trockenem Stoffplan in ihren Hörsälen haben wollen, aber auf Kosten des Lerneffekts sollte das bitte nicht gehen.

Der didaktische "Sinn" bleibt da tatsächlich irgendwo auf der Strecke - das würde auch die während des Semesters sich leerenden Hörsäle erklären - und hingegangen bin ich eigentlich nur aufgrund des Dranges, bloß nichts zu verpassen...

Ich meine, dass für solche Vorlesungen zumindest ein laufendes Skript (unmittelbar nach jeder Vorlesung die Inhalte derselben) ein Muss ist, damit man nacharbeiten kann. Sprechstunden beantworten die Fragen, die dann noch offen sind. Übungen helfen, das ganze praktisch zu festigen...Alles darunter ist Käse!
Wer ander'n eine Grube gräbt, der hat ein Grubengrabgerät!

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Panschk[FP]

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4

Saturday, September 15th 2007, 8:12am

Ich muss zugeben, ich glaube ich war in diesem Semester insgesamt in 5-6 Vorlesungen (Nicht pro Woche, insgesamt). Ehrlich gesagt kann ich 90 Minuten Vorlesung kaum ertragen, nur an ganz selten bin ich so ausgeschlafen, das ich nicht sofort wegkippe;)

Die Professoren, die vor 2 Studenten Vorlesungen halten tun mir schon irgendwie leid, aber das ist für mich kein ausreichender Grund mir regelmäßig Vorlesungen anzutun :(

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