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D-Style

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1

Monday, April 7th 2008, 12:05am

Studiengebühren in Hamburg und Hessen

Mit einem verfluchend anmutenden nachgefügten Schlußsatz ("Zum Schaden der Studenten und der Universitäten in Hessen") verabschiedet sich Roland Koch von dem Konzept Studiengebühren. In Hessen wird das Wahlversprechen der SPD also eingelöst. (Natürlich nur nach jetzigem Stand. Wir wissen ja wie wankelmütig Frau Ypsilanti sein kann :D )
In Hamburg wird das Konzept Campus-Maut hingegen beibehalten und stattdessen stark umstrukturiert , was der örtliche Asta mit offenen Armen zu begrüßen scheint.
Wer nach dem Studium also mehr als 2500 Tacken pro Monat auf die virtuelle Kralle bekommt, darf seiner Uni zum Dank dann mit 3/20 dieses Lohnes pro Semester unter die Arme greifen.
In Schottland ist das Vorgehen bereits Realität.

Ein Modell für Niedersachsen?

(Meines Erachtens stellt das wenigstens für die Uni ein Maß für den Erfolg ihrer eigenen Lehre dar, auch wenn böse Zungen behaupten, das interessiere die nicht :whistling: )

Edit: blöde Links... sieht aus wie ein Leerzeichen, isses aber net :rolleyes:

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Warui

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2

Monday, April 7th 2008, 12:27am

Warum sollte der spätere Verdienst eines Studenten ein Maß für die Qualität der genossenen Lehre sein? Kommt doch vielmehr darauf an, was man studiert hat, und ich persönlich finde das ein bescheidenes Argument. Denn dadurch würden Studiengänge wie zB Philosophie total abgewertet, in der Regel verdient man damit nämlich so gut wie nichts, aber Ethik in allen Geschmacksarten ist auch ein wichtiger Faktor unserer öffentlichen Gesellschaft ... noch dazu einer, den es regelmäßig zu untersuchen gibt ... und das ist nur ein kleiner Teil der Philosophie ;-)

Zudem ist es in der Tat so, dass Professoren in erster Linie als Forschende eingestellt werden, die Lehre ist eine Zusatzaufgabe .... soviel also zu "böse Zungen" ...
Erwachsenwerden? Ich mach ja viel Scheiß mit, aber nicht jeden!

julianr

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3

Monday, April 7th 2008, 1:08am

Hmm, auf jeden Fall ein böser Beigeschmack, dass letztendlich die bestraft werden, die die Uni genutzt und nicht nur aus Langeweile studiert haben. o_O

D-Style

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4

Monday, April 7th 2008, 1:27am

Um Gotteswillen, ich wollte die armen Philosophen unserer Gesellschaft nicht abwerten!

Man kann seinen Blick natürlich auf die Ethik-Sparte beschränken und mich dann steinigen.
Klar ich gebe zu: 5.682 Philosophie-Studenten sind nicht wenig. Ich hab ja auch nichts gegen die, tut mir unendlich Leid.
Denen stehen aber 13.600 Studenten aus Fächern bei denen man einen ordentlichen Lohn erwarten kann gegenüber. Und an diese Mehrheit richtete sich mein "bescheidenes" Argument.
Es ist nicht zu leugnen, dass die Industrien in unserer Leistungsgesellschaft auf die Noten im Abschlusszeugnis gucken bevor sie dich einstellen und an deiner Qualifikation auch dein Gehalt festmachen. Demnach ist dein späteres Gehalt sehr wohl ein gutes Maß für eine erfolgreiche Lehre. Die Qualität einer Universität definiert sich nicht zuletzt aus der Qualität der Abschlüsse der Absolventen und wenn die später ordentlich Geld verdienen kann man wohl davon ausgehen, dass sie eine Gute Lehre genossen haben, oder etwa nicht?

Quoted


Zudem ist es in der Tat so, dass Professoren in erster Linie als Forschende eingestellt werden, die Lehre ist eine Zusatzaufgabe
Eine Universität definiert sich aus einer Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden. Eine "erste Linie" sollte es da gar nicht geben. Forschung und Lehre sollen sich gleichberechtigt gegenüberstehen. Von "Zusatzaufgabe" kann also wohl kaum eine Rede sein. Höchstens von regional unterschiedlicher Gewichtung der beiden Aufgaben, die ich nirgends geleugnet habe.

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Warui

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5

Monday, April 7th 2008, 9:01am

Die Essenz meiner Aussage war ja, dass man die Sozialwissenschaftler eben NICHT denen gegenüber stellen sollte/darf, die etwas "zufällig profitables" studieren ....

Das einzige, zu dem das letzten Endes führen würde, ist, dass es leichter würde, an die guten Noten ranzukommen (auf absehbare Zeit, zumindest sollte man als Personalverantwortlicher damit rechnen) ... somit würde auf Dauer das Studium schlicht entwertet.
Ich meine, schau dir die Lehramtsmenschen an, was die an "Leistung" bringen in der Uni, und (im Kontrast) was die als Notendurchschnitt brauchen, um konkurrieren zu können .... das ist genau dasselbe Problem, nur, dass diese Leute mal unsere Kinder unterrichten sollen :-/
Gegenbeispiel Lehramtsstudenten und Job bekommen: Die Kurve der Jobchancen auf eine Lehrerstelle sind in den Amplituden so ausgeprägt, wie an wenig anderen Plätzen ... und nur, weil der Staat es nicht gebacken kriegt, zu planen (natürlich ist das nicht der einzige Grund, aber das Symptom bleibt)
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Dot

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6

Monday, April 7th 2008, 10:39am

Studiengebühren nach der Uni zurückzahlen? 8|
Ich persöhnlich halte nix davon! Man hat als Student schon so viele Jahre im Bettelstab gelebt und dann soll man auch noch
nach seinem Studium ausgebremst werden?
Totale blöde Idee, einfach nur das Problem aufgeschoben, als ob man nach dem Studium keine Verpflichtungen hat, gerade dann
ist man doch finanziell sehr knapp bemessen, man muss sein ganzes Leben neu planen, neue Wohnung, Auto, Einrichtung, etc etc .
Kommt aber natürlich gut sowas für die Wahl für Leute, die kurzfristig denken. Die sollten eher Studenten unter die Arme greifen, die nicht so viel Geld
haben und nicht mit solchen Pseudoregelungen versuchen das Problem zu verschleiern.
C:\reality.sys has errors - Reboot the universe? (Y/N)

Real programmers don't comment their code.
It was hard to write, it should be hard to understand

D-Style

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7

Monday, April 7th 2008, 2:15pm

Die Essenz meiner Aussage war ja, dass man die Sozialwissenschaftler eben NICHT denen gegenüber stellen sollte/darf, die etwas "zufällig profitables" studieren ....
Dem stimme ich auch uneingeschränkt zu. Ist es nunmal ein Mißstand in unserer Gesellschaft, dass solche Jobs als viel zu selbstverständlich angesehen und entsprechend gering vergütet werden. Klar.
Ich kann mich aber nicht entsinnen diese Berufsgruppe mit meiner Aussage abgewertet zu haben. Sie ging in die allgemeine Richtung, denn Studenten sind nunmal potenzielle Besserverdiener und wer noch besser verdient als der andere Besserverdiener hat dann wohl wahrscheinlich auch ne gute Uni besucht, das war mein Punkt.

Quoted



Studiengebühren nach der Uni zurückzahlen? 8|

Ich persöhnlich halte nix davon! Man hat als Student schon so viele Jahre im Bettelstab gelebt und dann soll man auch noch

nach seinem Studium ausgebremst werden?

Totale blöde Idee, einfach nur das Problem aufgeschoben, als ob man nach dem Studium keine Verpflichtungen hat, gerade dann

ist man doch finanziell sehr knapp bemessen, man muss sein ganzes Leben neu planen, neue Wohnung, Auto, Einrichtung, etc etc .

Kommt aber natürlich gut sowas für die Wahl für Leute, die kurzfristig
denken. Die sollten eher Studenten unter die Arme greifen, die nicht so
viel Geld

haben und nicht mit solchen Pseudoregelungen versuchen das Problem zu verschleiern.
Das ist natürlich ein Argument. Ich denke, das hängt dann aber auch stark davon ab, wieviel Zeit du zum Zurückzahlen hast. Bei Bafög hat man soweit ich weiss 10 Jahre für eine zinslose Rückzahlung. Wenn man sich das dann mal durchrechnet mit den 375€ in Hamburg und jemand studiert, ich schätz mal ganz optimistisch mit Bachelor und Master 14 Semester (zu optimistisch?) kommt er auf 5.250€ Gebühren. Wenn man nun ein Einkommen von 2.500€ hat und jeden Monat 150€ abstottert hat man die Gebühren in weniger als 3 Jahren abbezahlt. Ist doch machbar? Wer weniger verdient braucht sogar gar nichts zu bezahlen.