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101011100

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1

Friday, February 20th 2009, 1:10am

Unterstützerunterschriften

Hallo!

Die 2006 gegründete Piratenpartei Deutschland sammelt Unterstützerunterschriften um zu den Europa- und Bundestagswahlen zugelassen zu werden.
Lest das Programm, überlegt ob es euch nicht eine Unterschrift wert wäre.

http://ich.waehlepiraten.de/


Larry Lessig: How creativity is being strangled by the law
http://www.ted.com/talks/view/id/187

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DrChaotica

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Friday, February 20th 2009, 1:47pm

Piraten, was?
Die haben aber noch kein sehr breites Parteiprogramm...

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Bastian

Dies, das, einfach so verschiedene Dinge

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Friday, February 20th 2009, 2:36pm

Piraten, was?
Die haben aber noch kein sehr breites Parteiprogramm...

Hatten die Grünen anfangs doch auch nicht, und die haben es trotzdem ins Establishment geschafft.

DrChaotica

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4

Friday, February 20th 2009, 3:02pm

Anfangs? Naja, aber immerhin deuten die Grünen in ihrem Parteinamen keine illegalen Aktivitäten an.
"How creativity is being strangled by the law"? How creativity is being strangled by reality! ^^

julianr

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5

Friday, February 20th 2009, 4:49pm

Quoted from ""Parteiprogramm""


Wir sind der Überzeugung, dass die nichtkommerzielle Vervielfältigung und Nutzung von Werken als natürlich betrachtet werden sollte und die Interessen der meisten Urheber entgegen anders lautender Behauptungen von bestimmten Interessengruppen nicht negativ tangiert.


And this sentence would be strangled by reality, wenn die einfach mal eine Umfrage unter den entsprechenden Rechteinhabern durchführen würden, bevor sie deren Enteignung in einem Parteiprogramm fordern (!). Softwareentwickler ohne vorgeschaltetes Majorlabel/Marketingabteilung/böses Management usw. bauen ja auch Kopierschutzmaßnahmen ein, und wenns nur ein Registrierungscode ist. Warum wohl? Hmm …
Dass man auf so eine Haltung nach langer Rationalisierung irgendwann stolz sein kann, sorgt tatsächlich für Politikverdrossenheit o_O

thz.

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Friday, February 20th 2009, 5:33pm

Quoted


Softwareentwickler ohne vorgeschaltetes Majorlabel/Marketingabteilung/böses Management usw. bauen ja auch Kopierschutzmaßnahmen ein, und wenns nur ein Registrierungscode ist. Warum wohl? Hmm …


Registrierungscode und Kopierschutzmaßnahmen? Sowas hab ich ja schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Zugegebenermaßen nutze ich meinen Computer hauptsächlich zum Studieren (Texen, Internet, Email, Instant Messaging, Programmieren,...), aber ich glaube auch für die meisten anderen Dinge gibt es Alternativen zu Programmen mit solchen einschränkenden Schutzmechanismen.
Never, ever reuse a paper abstract for a presentation, except if the abstract is “We show P = NP” or “We show P != NP”. If your abstract is one of the above two, double-check whether your proof is correct.
-- User’s Guide to the Beamer Class

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DrChaotica

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Friday, February 20th 2009, 5:59pm

Ich sehe die Information, aber wo ist die Aussage? Ich kann auch gratis liegengebliebene Kartoffeln vom Feld sammeln, aber warum sollte es deshalb dem Supermarkt verboten sein, Geld für seine verlangen zu dürfen?

julianr

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8

Friday, February 20th 2009, 6:10pm

thz: Für alles in der Richtung wird es auch in der Zukunft immer eine Open-Source-Lösung geben. Die Entwickler mit den einschränkenden Schutzmechanismen sind sich der Konkurrenz vermutlich bewusst und müssen sich entsprechend anders positionieren, funktionierender Wettbewerb eben. Zumindest habe ich mir alleine fürs Studieren öfter Software gekauft, wenn ich mit der vorhandenen entweder genug Zeit oder Nerven in den Sand gesetzt hatte.

Ich will nicht bestreiten, dass Open Source und Freeware viele Einsatzgebiete haben, und die will auch niemand wegnehmen. Aber daraus kann man ja nicht einfach hochrechnen, dass die restlichen Urheber dann wohl auch keine Lust auf ihre Reche haben.

hamena314

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Friday, February 20th 2009, 6:54pm

Video Jeder Nutzer ein Pirat?

HAVE PHUN!
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101011100

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Friday, February 20th 2009, 7:04pm

Quoted from "julianr"

And this sentence would be strangled by reality, wenn die einfach mal eine Umfrage unter den entsprechenden Rechteinhabern durchführen würden, bevor sie deren Enteignung in einem Parteiprogramm fordern (!).

Du hättest nur ein paar Zeilen weiter lesen müssen...

Quoted from "Parteiprogramm"


Wir erkennen die Persönlichkeitsrechte der Urheber an ihrem Werk in vollem Umfang an. Die heutige Regelung der Verwertungsrechte wird einem fairen Ausgleich zwischen den berechtigten wirtschaftlichen Interessen der Urheber und dem öffentlichen Interesse an Zugang zu Wissen und Kultur jedoch nicht gerecht.


Quoted from "DrChaotika"

Ich kann auch gratis liegengebliebene Kartoffeln vom Feld sammeln, aber warum sollte es deshalb dem Supermarkt verboten sein, Geld für seine verlangen zu dürfen?

Ein Unterschied zwischen einer Kartoffel und einem Musikstück (z.B.), obwohl zugegeben ein sehr subtiler, ist dass Du und ich, wir können nicht beide die Kartoffel haben.

julianr

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11

Friday, February 20th 2009, 9:00pm

Quoted from "julianr"

And this sentence would be strangled by reality, wenn die einfach mal eine Umfrage unter den entsprechenden Rechteinhabern durchführen würden, bevor sie deren Enteignung in einem Parteiprogramm fordern (!).

Du hättest nur ein paar Zeilen weiter lesen müssen...

Quoted from "Parteiprogramm"


Wir erkennen die Persönlichkeitsrechte der Urheber an ihrem Werk in vollem Umfang an. Die heutige Regelung der Verwertungsrechte wird einem fairen Ausgleich zwischen den berechtigten wirtschaftlichen Interessen der Urheber und dem öffentlichen Interesse an Zugang zu Wissen und Kultur jedoch nicht gerecht.


Ändert aber wenig daran, dass die zitierte Überzeugung über den Willen der Rechteinhaber aus dem Nichts kommt. Hatte übrigens weitergelesen, und diesen Gegenvorschlag zum Urheberrecht gefunden — korrigier mich bitte, wenn ich da eine konkretere Formulierung übersehen habe:

Quoted from "Parteiprogramm"


Es sind daher Rahmenbedingungen zu schaffen,


Wenn hier etwas künstlich verknappt ist, dann wohl dieser Satz :)

Ich habe als einzigen Gegenvorschlag bisher die "Kulturflatrate" entdeckt, d.h. Ersetzen des Wettbewerbs, in dem die Nutzer die Künstler je nach Interesse anteilig entlohnen (solange sie ehrlich sind) durch eine staatliche Planwirtschaft. Da wüsste ich gar nicht, wo ich mit dem Entsetzen anfangen soll, aber ich will dir und dem Parteiprogramm jetzt auch nichts in den Mund legen.

hamena: Immerhin eine eigene Kategorie für boxxybabee! :thumbup:

101011100

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Saturday, February 21st 2009, 10:16pm


Ändert aber wenig daran, dass die zitierte Überzeugung über den Willen der Rechteinhaber aus dem Nichts kommt.

Es wird keine Aussage über den Willen der Rechteinhaber getroffen. Sie widersprechen der Aussage der Industrie, die nichtkommerzielle Vervielfältigung schade vor allem den Künstlern.

Deiner Kritik an der Kulturflatrate stimme ich in einem Punkt zu. Die staatliche Beteiligung erschreckt mich nicht und ich nehme an du bist nicht jedesmal entsetzt, wenn ein Überweisungsträger der GEZ im Postkasten liegt. Aber die Frage nach der Verteilung (und der Gebühr) ist eine richtige und wirklich befriedigende Antworten gibt es bisher nicht. Es sollte jedoch eine öffentliche Debatte über die Möglichkeiten stattfinden (aus der auch neue Ideen hervorgehen), die nicht aus der Position geführt wird, dass alles in Ordnung sein wird, sobald man nur diesem Raubkopieren ein Ende bereiten kann. Ein Ende wird es nämlich nicht geben. Realistisch betrachtet müssten wir uns darüber einig sein, ob man es nun befürwortet oder verurteilt. Wir brauchen also neue Konzepte um Künstler zu entlohnen und Bedürfnisse von Konsumenten zu decken.
Vielleicht wird die Konkurrenz durch Künstler, die sich dafür entscheiden ihre Inhalte für die nicht kommerzielle Nutzung frei anzubieten (durch Creative Commons z.B.), für Veränderung sorgen.

Folgende Einschätzung fand ich sehr interessant:

Quoted from "Thomas Hoeren, Richter am Oberlandesgericht Düsseldorf, ehemaliger Professor für Bürgerliches Recht und internationales Wirtschaftsrecht, aus der Sendung 'elektrischer Reporter', ZDF"


Wir haben das Problem, dass zur Zeit in ganz Europa es keine Nutzervereinigung gibt, die [...] die Rechte der Nutzer auf freien Zugang zu Information [vertritt]. Es werden Verbraucherschützer gefragt, aber die sagen "Wir sind eigentlich für 'Kühlschränke' zuständig, was ist der beste Kühlschrank, den man kaufen kann." Aber darum wie ein Urheberrecht auch im Interesse der Allgemeinheit aussehen kann, kümmern sie sich nicht. Und das ist die Chance der Musikindustrie z.B. in Brüssel zu sagen: "Wir setzen alles durch, was wir wollen, denn die Nutzer hört ja keiner."

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Saturday, February 21st 2009, 11:43pm

Folgende Einschätzung fand ich sehr interessant:

Wir haben das Problem, dass zur Zeit in ganz Europa es keine Nutzervereinigung gibt, die [...] die Rechte der Nutzer auf freien Zugang zu Information [vertritt]. Es werden Verbraucherschützer gefragt, aber die sagen "Wir sind eigentlich für 'Kühlschränke' zuständig, was ist der beste Kühlschrank, den man kaufen kann." Aber darum wie ein Urheberrecht auch im Interesse der Allgemeinheit aussehen kann, kümmern sie sich nicht. Und das ist die Chance der Musikindustrie z.B. in Brüssel zu sagen: "Wir setzen alles durch, was wir wollen, den die Nutzer hört ja keiner."



Siehe meinen letzten Post: (Video) Zeitindex 07:04 Jeder Nutzer ein Pirat? :D

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Sunday, February 22nd 2009, 12:02am

Ich denke die Film und Musik-Industrie können mit einem anderen Vertriebsmodell der Piraterie Herr werden. Oder zumindest deren Auswirkungen minimieren. Digitale Verbreitung von nicht kopiergeschützten Filmen in hoher Qualität, und in der gewünschten Auflösung, bisher gibt's das nur bei großen Torrenttrackern. Wenn die tollen Industriegruppen sich einfach einen eigenen Tracker aufsetzen und ihren Katalog seeden, mit einem vernünftigen User-Interface und eine monatliche Registrierungsgebühr von ein paar euro verlangen (da kann man zum Beispiel die "24 Monate vertragslaufzeit" Abzocke benutzen, wenn man es nötig hat, oder pay per download mit SMS Service Nummern.
Der Vorteil: Geringe Kosten für die Produzenten, geringerer Anreiz die besser funktionierende Piratenversion zu erwerben, weil diese Version liegt nicht in 240 rar files die nen password haben und nur laufen wenn man codec pack XY runterlädt. Mit der SMS service nummer senkt man die Kaufhemmschwelle (ich schick eher mal ne SMS die 3-5 euro kostet als meine kreditkarte rauszusuchen, oder den guten Herren ne Einzugsermächtigung auf mein Konto zu geben usw..), durch die torrent struktur kann man die Kosten im Griff behalten.

Sicherlich wird es dann für Hobby-Piraten einfacher die Daten weiterzuverbreiten, aber der Anreiz geringer. Die sogenannte "Szene" hat mit Filesharing ja eh relativ wenig am Hut. Ausserdem ist wohl der großteil der Piraten jünger als 30 Jahre, und somit ist die überschneidung mit der Handygeneration groß. Wer sieht womit Jamba Millionen macht, hätte eigentlich schon längst erkennen sollen, dass man noch wesentlich mehr daraus machen kann.

Ich möchte übrigens erwähnen, dass bei Weitergabe dieser Idee oder kommerzieller Verwendung vorher ein Lizenzvertrag mit mir abgeschlossen werden muss, und dieser Beitrag natürlich im Rahmen des Copyright als geschützt anzusehen ist ;)

Sometimes you've got to ask yourself: Is xkcd shitty today?

julianr

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Sunday, February 22nd 2009, 2:43am

Es wird keine Aussage über den Willen der Rechteinhaber getroffen. Sie widersprechen der Aussage der Industrie, die nichtkommerzielle Vervielfältigung schade vor allem den Künstlern.


Dafür sehe ich darin wieder eine ziemlich andere Aussage als im Originalzitat. In jedem Fall scheint der Wille der Urheber der Piratenpartei herzlich egal zu sein, sonst könnten die sich ja auch eigenständig für bspw. Donationware entscheiden. "Die Industrie" hat sie sicher nicht zur Festlegung gezwungen, warum also jetzt die Bevormundung? Warum sollen die Künstler ihren eigenen Vertriebsweg schlechter wählen können als die Piratenpartei?


Deiner Kritik an der Kulturflatrate stimme ich in einem Punkt zu. Die staatliche Beteiligung erschreckt mich nicht und ich nehme an du bist nicht jedesmal entsetzt, wenn ein Überweisungsträger der GEZ im Postkasten liegt.


Ich gehe eher unwirtschaftlich aus dem Pauschaldeal raus, bin aber nicht entsetzt, weil es hier immerhin um öffentliche, (halbwegs) neutrale Berichterstattung geht, nicht um Luxusgüter wie Popmusik, neue Soap-Untergenres oder Computerspiele.

Vor allem wäre es ein peinliches Eingeständnis von Inkompetenz seitens der Konsumenten, den Staat mit der Bewertung der Relevanz von Popkultur zu beauftragen. Im von hamena verlinkten Video war von Heerscharen von Anwälten die Sprache, die das Internet durchforsten. Aber immerhin gehen die nicht direkt auf Kosten des Volkes (das zu verhindern ist auch nicht nur Wahlprogramm der Piratenpartei). Den Apparat zur Bewertung plus nötige Kontrollmechanismen müssten wieder die Steuerzahler finanzieren.


Ein Ende [der Raubkopien] wird es nämlich nicht geben. Realistisch betrachtet müssten wir uns darüber einig sein, ob man es nun befürwortet oder verurteilt.


Auf die Gefahr hin, dass ich dem CDU-Politiker (!) aus hamenas Video zustimme, würde ich das Grundproblem Respektlosigkeit nennen (vor allem online, und nicht nur vor geistigem Eigentum). Nicht kontrollierbare Regeln werden nie 100% eingehalten, Pech gehabt. Wenn begreifbarer wird, dass am anderen Ende tatsächlich Menschen sitzen, habe ich aber noch Hoffnung auf eine hinreichende Quote.
Verallgemeinerungen über "die Industrie" tragen sicherlich nicht dazu bei, die Reaktion der gemeinten Dachverbände ebenso wenig. Dann lieber realer Support, Mitarbeiterblogs, meinetwegen auch der volle Twitterflash 2.0. Zumindest scheint die Vorstellung, das Geld würde nur in namenloser Bürokratie versinken, eine gewisse Beruhigungswirkung beim Kopieren zu haben.


Vielleicht wird die Konkurrenz durch Künstler, die sich dafür entscheiden ihre Inhalte für die nicht kommerzielle Nutzung frei anzubieten (durch Creative Commons z.B.), für Veränderung sorgen.


Tut sie sicher schon. <3 MIT-Lizenz und so, aber daraus würde ich nicht ableiten, dass sich alle anderen Lizenzen gefälligst anpassen müssen … hallo Kartoffelvergleich von weiter oben. Sonst würde ich zuerst die GPL als unmoralisch und wirtschaftlich irrelevant deklarieren…und eine Funktion copy&pasten, die mir noch fehlt :(

ACK@Rick, wenn man iTunes' UI mag, regeln sich die komfortablen Beschaffungswege gerade sogar von alleine. Wenn die Piratenpartei etwas bewegen will, dann sollte sie Microsoft einen fähigen Mitarbeiter zur Hand zu geben, der komfortablere Verhältnisse als sieben inkompatible DRM-Systeme aushandelt.

o_O tl;dr, immerhin könnte die Innenstadt jetzt wach sein.

101011100

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Wednesday, February 25th 2009, 3:40pm

Ich gehe eher unwirtschaftlich aus dem Pauschaldeal raus, bin aber nicht entsetzt, weil es hier immerhin um öffentliche, (halbwegs) neutrale Berichterstattung geht [...]
Ich nehme an mit "unwirtschaftlich" meinst Du, dass Du den öffentlich-rechtlichen Rundfunk kaum nutzt, aber dennoch die Gebühr zahlen musst. Dein Gewinn deckt die Ausgaben nicht. Ich glaube nicht, dass das stimmt.
Der Auftrag der öffentlich Rechtlichen ist die Grundversorgung der gesamten Bevölkerung wobei die politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit die Objektivität der Berichterstattung gewährleisten soll. Damit sind sie für jeden Bürger eine objektive Informationsquelle und ermöglichen eine informierte Meinungsbildung. Wenn die Meinung der Mehrheit die Politik bestimmt, dann hat sie Auswirkungen auf Dich wie auf jeden anderen Bürger auch. Profitierst du dann von einer informierten Bevölkerung nicht genau so, wie jeder andere Bürger auch?
In diesem Zusammenhang sehe ich auch das folgende:
Das Internet hat die praktischen und wirtschaftlichen Bedingungen für die Verbreitung von wissenschaftlichem Wissen und kulturellem Erbe grundlegend verändert. Mit dem Internet ist zum ersten Mal die Möglichkeit einer umfassenden und interaktiven Repräsentation des menschlichen Wissens, einschließlich des kulturellen Erbes, bei gleichzeitiger Gewährleistung eines weltweiten Zugangs gegeben. [...]

Wenn man dieser Feststellung zustimmen kann, dann ergebt sich daraus, dass die Allgemeinheit ein Interesse am Zugang zu Wissen und Kultur hat, dass der Zugang realisierbar ist und dass dieses Interesse vertreten werden muss. Es geht also keineswegs um Bevormundung. Eine Plattenfirma sollte also nicht die Bedingungen des Zugangs diktieren können. Eine Abwägung muss stattfinden zwischen den wirtschaftlichen Interessen des Künstlers (und der Plattenfirma, falls er sich für diesen Vertriebsweg entscheidet) und den Interessen der Öffentlichkeit.

Bastian

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Wednesday, February 25th 2009, 3:49pm


Der Auftrag der öffentlich Rechtlichen ist die Grundversorgung der gesamten Bevölkerung wobei die politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit die Objektivität der Berichterstattung gewährleisten soll. Damit sind sie für jeden Bürger eine objektive Informationsquelle und ermöglichen eine informierte Meinungsbildung. Wenn die Meinung der Mehrheit die Politik bestimmt, dann hat sie Auswirkungen auf Dich wie auf jeden anderen Bürger auch. Profitierst du dann von einer informierten Bevölkerung nicht genau so, wie jeder andere Bürger auch?

Das stimmt ja soweit, der öffentlich-rechtliche Rundfunk ließe sich in der aktuellen Form nicht privat-wirtschaftlich betreiben. Genauso andere kulturelle Einrichtungen wie Museen und Theater.

Der Vertrieb von Hollywood-Blockbustern und Top10-Charts-Musik hingegen wirft eine Menge Gewinn ab, und ist deshalb privat organisiert.