Fachrat Informatik - Forum

> Da man Mitschriften von Vorlesungen nur an Besucher der selben Lesung weitergeben darf und auch lediglich auf vergleichender Basis, so werde ich
> meine Mitschriften zum Vergleichen an Interessierte per Email schicken.

Woher hast du diese Info?

Da kann ich glaub ich mal aus meinem Nähkästchen plaudern:
Es gibt viele Professoren, die ein großes Interesse daran zeigen, dass ihre Vorlesung mitgeschrieben wird, bzw. diese Mitschriften auch veröffentlicht werden.
Ich habe mehrere Mitschriften zu Stochastik gemacht und diese ins Netz gestellt und zwar für jedermann verfügbar und das mit der vollen Unterstützung der
Professoren. Bei Übungsblättern oder Übungsmitschriften, die sich konkret auf Aufgabenzettel beziehen, sieht das etwas anders aus, aber da sollte es reichen,
eine Mail an den Dozenten zu schreiben und zufragen, ob man seine Mitschriften veröffentlichen darf, dann geht das auch - so war es jedenfalls bei mir.
Meist erhält man dann auch die Erlaubnis, die aktuellen Übungsblätter für kommende Generationen zu mirrorn, aber das sollte man dann auch per Mail klären.
Von einer Regelung, wie du sie erwähnst hab ich jedenfalls noch nichts gehört.
Wenn man nun die Sache aus Richtung des Urheberrechts betrachtet, dann kommt man (zumindest an unserer Uni) auf die gleiche Aussage:
Die Vorlesung und der Tafelanschrieb liegen unter dem Urheberrecht des Dozenten. Dies verfällt auch erst 75 jahre nach dessen Tod. Allerdings sind unsere Veranstaltungen - und damit auch
die Vorlesungen öffentlich, d.h. es kann sich jeder in den Raum setzen und zuhören, was dazu führt, dass die Mitschrift auch von einem Nicht-Zugelassenen Hörer angefertigt werden könnte und auch darf,
was also bedeutet, dass der Dozent seine Materialien nicht nur einem begrenztem Hörerkreis zur Verfügung stellt, sondern auch allen anderen. Daher wird auch die Mitschrift, denn dabei handelt es sich
ja um nichts anderes als das Werk des Donzenten - kopiert von einem Studenten - einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Imho steht auch einer weiter-Verbreitung nichts weiter im Weg - es sei denn,
der Dozent verbietet dies ausdrücklich, was ich aber noch nie gehört habe und auch keinen Sinn ergeben würde.

Sollte hier jetzt die ein oder andere Aussage etwas hinken, dann bitte ich im Korrektur, aber so stellt sich mir diese Sachlage dar. (Nachdem ich im letzten Jahr Immaterialgüterrecht gehört habe )

SoS

Öffentlich finanziertes Wissen sollte doch auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, oder übersehe ich da irgendetwas? Wenn ein Professor es verbietet eine Mitschrift online zu stellen, würde ich sehr gern davon erfahren.

Mittlerweile ist es ja gebührenfinanziert

Das Problem ist, dass viele Vorlesungen auf Büchern basieren an denen die Vorlesenden keine Recht haben.

Soweit ich weiss dürfen die Professeroren aber schon einiges benutzen wenn es lediglich im privaten Rahmen von "Forschung und Lehre" verwendet wird, oder?

HAVE PHUN!

Ja, die Professoren dürfen das benutzen, nur eben ist die weitere Replikation jenseits der Vorlesung eher nicht erlaubt.

Quoted from "hamena314"

Soweit ich weiss dürfen die Professeroren aber schon einiges benutzen wenn es lediglich im privaten Rahmen von "Forschung und Lehre" verwendet wird, oder?

Ja, aber dann darf das Material natürlich nicht mehr der unbeschränkten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Daher auch die Beschränkungen im Stup.Id, was urheberrechtlich geschütztes Material angeht.

EDIT: Rick ist einfach schneller

Ja, aber: Mit diesem Material sind zB Auszüge aus Büchern gemeint, die insbesondere in den Gesellschaftswissenschaften und in der BWL gerne mal in Stup.Id gestellt werden

Dazu kommt, dass imho auch dazu kommt, dass auch das Mitschreiben selbst eine gewisse Urheberschaft nach sich zieht. Beispielsweise texe ich derzeit Stochastik mit, aber ich arbeite das Material auch auf, füge Erklärungen hinzu, etc.
Urheberrechtlich ist es doch dann so, dass ich der Urheber bin, nicht der Dozent. Ich muss / sollte ihn aber erwähnen, da meine Arbeit auf seiner aufbaut.

Problemlos müsstest du doch deine getexte Mitschrift auch in Stud.Ip hochladen können, oder?

Quoted from "Warui"

Urheberrechtlich ist es doch dann so, dass ich der Urheber bin, nicht der Dozent. Ich muss / sollte ihn aber erwähnen, da meine Arbeit auf seiner aufbaut.

Dazu müsstest du aber alles, was du abschreibst, als direktes oder indirektese Zitat kenntlich machen. Da dein der Arbeit dadurch jedoch so gering wird (im Verhältnis zum abschreiben), wage ich das zu bezweifeln.

Des Weiteren gilt das, was Rick oben schon gesagt hat: Die Professoren dürfen im Rahmen von (Forschung? und) Lehre das Material (aus Büchern etc.) ohne vorherige Erlaubnis des Autoren benutzen. Sie dürfen es aber eben nicht allen zur Verfügung stellen, daher gibt es ja auch immer weniger Skripte etc. frei im Netz, sondern werden, wie zB beim SE, mit einem Passwort versehen.

Daher würde ich generell davon ausgehen, das das Mitschreiben von Vorlesungen und Veröffentlichen stets auf eigene Gefahr geschieht. Aber ich denke, dass obige Idee über das Stup.ID sicherlich eine intelligente Lösung ist - davon abgesehen ist mir kein Fall bekannt, wo es bzgl. Mitschriften mal Ärger gegeben hat (was allerdings nicht heißt, dass es das nicht doch evt. irgendwo mal gab).

Alle Angaben ohne juristische Gewähr