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Monday, November 30th 2009, 5:46pm

Stellungnahme des Fachrats Informatik zu den aktuellen Bildungsprotesten

Heute Mittag hat der Fachrat folgende Stellungnahme abgegeben.

Quoted

Liebe Studierende und Angestellte dieser Universität,

wir als Fachrat Informatik haben die aktuellen Proteste in letzter Zeit mit gemischten Gefühlen verfolgt. Während wir einige der gestellten Forderungen unterstützen und andere verstehen, können wir dennoch den BesetzerInnen des Audimax nicht unsere volle Unterstützung aussprechen.

Der Fachrat Informatik teilt beim Thema Studiengebühren die Meinung der Protestierenden, dass hier eine sozialverträgliche Lösung nötig ist – allerdings muss in diesem Zusammenhang der Gesetzgeber zur Verantwortung gezogen werden, nicht die Universität. Ob diese Lösung nun eine Abschaffung der Studiengebühren oder eine gezieltere Förderung von Studierenden aus sozial schwächeren Verhältnissen sein soll, lassen wir bewusst offen.

Außerdem schließt sich der Fachrat Informatik der Kritik an der Umsetzung des Bachelor-Master-Systems an, da dieses offenbar in vielen Studiengängen zu erheblichen Problemen führt. Gleichzeitig möchten wir jedoch auch darauf hinweisen, dass eine brauchbare Realisierung dieses Systems durchaus möglich ist. Als positives Beispiel sehen wir hier unseren Studiengang Informatik, der seit seiner Einführung im Jahr 2000 als Bachelor- respektive Masterstudiengang existiert und auch durch aktive Mitwirkung der Studierenden kontinuierlich weiterentwickelt wird. An dieser Stelle fordern wir hiermit ausdrücklich alle Studierenden und Lehrenden dieser Universität auf, gemeinsam im Dialog konkrete Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten und in den zuständigen Gremien ihrer Fakultät zu diskutieren. Die Fachräte freuen sich auch immer über interessierte Kommilitonen.

Natürlich gibt es auch in der Informatik Verbesserungsmöglichkeiten wie den zur Zeit sehr eingeschränkten Wahlbereich im Bachelor oder die inkonsequente Umsetzung des Modulprinzips, sowie die damit einhergehende große Menge an Prüfungen, die jedes Semester zu absolvieren ist. Dennoch wird hier sowohl ein berufsqualifizierender Bachelor, als auch ein forschungsorientierter Master angeboten.

Wir appellieren an die streikenden Studierenden, die Besetzung nicht nur um des Besetzens willen aufrecht zu erhalten, sondern sich zielgerichtet mit den wirklich großen und wichtigen Punkten auseinanderzusetzen, die alle Studierenden betreffen. Insbesondere sei hier auf die Gespräche mit dem Präsidium hingewiesen, in denen es unserer Meinung nach nicht angebracht ist, vor allem die internen Probleme der Philosophischen Fakultät zum Mittelpunkt der Diskussion zu machen. Das von ständigen Wiederholungen geprägte Diskussionsklima verhindert effektiv konstruktive und zielführende Gespräche.

Zudem halten wir die in den Plena geäußerte, radikal ablehnende Haltung gegenüber der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft für realitätsfern. Besonders in den Ingenieurswissenschaften sind solche Kooperationen wichtig; die Gefahr einer feindlichen Übernahme seitens der Industrie sehen wir hier weder aktuell noch in absehbarer Zeit.

Eine dauerhafte Besetzung des Audimax ist weder haltbar noch sinnvoll und verursacht viel Unmut unter den Studierenden. Vor allem aber sollten die Bemühungen über die Hochschule hinausgehen und sich direkt an die Entscheidungsträger in der Landesregierung richten, die etwas bewirken können.

Mit freundlichen Grüßen,
die Mitglieder des FR Informatik


Für Rückfragen stehen wir gern per E-Mail unter stellungnahme@finf.uni-hannover.de zur Verfügung.
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