(1.) zum Inhalt und zur Bedeutung des Films, dann (2.) zu seinen Vorführungen in den letzten Jahren/Jahrzehnten:
1. Der Film ist ein Machwerk der Nazi-Zeit mit dem "Volksliebling" Heinz Rühmann, der auch noch so schöne Komödien wie "Quax, der Bruchpilot" u.a. gedreht hat, in denen der Krieg verahrmlost und als lustiges Abenteuer an der "Heimatfront" der Bevölkerung zur aufmunternden Abendunterhaltung vorgesetzt wurde.
Die "Feuerzangenbowle" spielt in einem kaiserlichen Gymnasium. Die Lehrer und Schüler zeichnen sich durch männerbündischen Chorgeist, nationalistische Grundhaltung und untertäniges Pflichtbewußtsein aus, alle durch die Bank. Daran ändern auch die von den Schülern verübten "Streiche" nichts, denn erstens handelt es sich um recht harmlose Regelverstöße, die niemals die Autorität entscheidend in Frage stellen, und zweitens dienen diese Regelverstöße als Handlungselemente nur dazu, die konservativen Pflicht- und Ehrgedanken wie Durchhaltevermögen, Disziplin, Gehorsam, Ritterlichkeit etc. recht ordentlich zur Geltung zu bringen. Im Prinzip unterscheiden sich die handelnden Figuren jener Schule in nichts von den rechten Burschenschaften, mit denen wir uns leider heute immer noch rumschlagen müssen - die Schüler sind die "Füchse", die Lehrer die "Alten Herren".
Der Film vermittelt also eine erzbürgerliche, reaktionäre Moral und ist, im Gegensatz zu Kästners "Klassenzimmer", ein deutsches Stück Anti-Aufklärung.
2. Komischerweise (!) ist dieser Film seit drei bis vier Generationen ein "ever green", den sich Omi und Enkel zu Hause vorm Fernseher immer wieder gern ansehen.
Im Audimax dient der Film meist der vorweihnachtlichen Einstimmung auf kollektive Besäufnisse mit Hochprozentigem. Bei einigen geht das mit dem Saufen schon vor den Vorführungen los und währenddessen munter weiter. - Nichts gegen Saufen, aber es kommt auf die Situation an: Es gibt kein richtiges Saufen im Falschen. - In besoffenem Zustand guckt man sich dann das Machwerk an - und die äußeren Umstände (Alkohol und Partystimmung) sorgen dann bei den meisten im Publikum dafür, dass kein einziger analytischer, kritischer Gedanke aufkommt und mal die Botschaft des Unterhaltungsartikels hinterfragt wird, den man sich da reinzieht.
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