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killerkim

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1

Thursday, February 8th 2007, 5:56pm

GTI, Satz von Rice

Hallo,

auf Seite 49 des Skripts "Grundlagen der theoretischen Informatik"
http://www.thi.uni-hannover.de/lehre/ws0…skript_gthi.pdf

betrachtet man Wörter w#x. Wofür steht w? Wofür steht x? Und was hat die Raute
zu bedeuten?
Was mit Gewalt erlangt wird, kann nur mit Gewalt erhalten bleiben.(M.Ghandi)

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Arne

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2

Thursday, February 8th 2007, 6:22pm

w#x ist in der Regel wie folgt definiert: w ist ein Wort über dem Alphabet {0,1} und entspricht einer Gödelisierung einer Turingmaschine (also eine Codierung). Hierbei wird abhängig von der Eingabe (vergl. S. 45 im Skript) eine Turingmaschine aus dem Wort w erstellt, wenn w eine gültige Gödelisierung ist, ansonsten die TM, die die überall undefinierte Funktion Omega berechnet.
# ist ein Trennsymbol, damit man weiß, dass hiernach die Eingabe x für die Turingmaschine M_w (also die, die aus der Codierung w gebastelt wurde) steht.

Soweit Fragen geklärt?
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killerkim

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3

Thursday, February 8th 2007, 8:11pm

Noch eine Frage zum Skript, Seite 45

Hier ist die Turingmaschine Mw wie folgt definiert:
Mw =
M ,falls w eine korrekte Gödelisierung einer TM ist
M^ ,sonst

Im darauffolgenden Semi Entscheidungsalgorithmus von K steht
"Simuliere Mw auf Eingabe w".

Falls w also eine korrekte Gödelisierung einer TM ist, dann ist Mw
selbst diese TM.

Mal angenommen, w wäre die Gödelisierung der Turingmaschine,
die zu einer Zahl in Binärdarstellung eine 1 addiert. Dann ist Mw
also diese Turingmaschine?? Was soll dann Mw mit der Eingabe
w anfangen? Welchen Sinn hat die Simulation auf der Eingabe w?
Was mit Gewalt erlangt wird, kann nur mit Gewalt erhalten bleiben.(M.Ghandi)

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Arne

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4

Friday, February 9th 2007, 10:09am

Der Sinn der ganzen Simulation ist die Frage, ob die Turingmaschine auf diese Eingabe (ihrer eigenen Gödelisierung) hält oder nicht. Diese Fragestellung ist relativ speziell, deshalb heißt dieses Problem auch spezielles Halteproblem. Es wurde zudem eine allgemeinere Version des ganzen entwickelt: das allgemeine Halteproblem. Hierbei ist die Eingabe für die aus w abgeleitete TM dann immer ein beliebiges Eingabewort x (deshalb sind die Instanzen auch w#x) und nicht mehr die eigene Gödelisierung. Das spezielle Halteproblem ist also die Eingabe w#w für das allgemeine Halteproblem.
Ich hoffe die Erklärungen helfen.
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Neo

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5

Friday, February 9th 2007, 12:03pm

Danke. Jetzt habe ich aber noch eine Frage zum Skript auf Seite 48
(Das Halteproblem auf leerem Band)

"Zu jedem Wort w#x betrachten wir die TM M(w#x), die folgendermaßen
arbeitet: ....."

Soweit ich das mitgekriegt habe, ist M(w#x) die Turingmaschine, welche
durch w gödelisiert wurde. Instinktiv würde man sagen, M(w#x) ist die
TM w.

Nun bekommt M(w#x) eine Eingabe y.
Dann unterscheidet man 2 Fälle:
Entweder y ist das leere Wort, somit schreibe man x auf das Band und simuliere Mw
auf x.
Oder die Eingabe ist nicht leer (also y ist ein beliebig langes Wort). Dann
stoppt M(w#x).

Hoffe soweit ist alles richtig.

Nun die Frage: Woher weiß die Turingmaschine M(w#x), auf welcher
Eingabe sie simuliert werden soll: x oder y?

Arne

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6

Friday, February 9th 2007, 5:14pm

Die Definition der Maschine ist ja

Source code

1
2
3
Eingabe y:
  Falls Band leer: Schreibe x auf das Band und simuliere M_w auf Eingabe x
  Falls Band nicht leer: Stopp.

(Hast du ja auch geschrieben).

Quoted

Nun die Frage: Woher weiß die Turingmaschine M(w#x), auf welcher Eingabe sie simuliert werden soll: x oder y?


Die TM M(w#x) überprüft einfach als aller erstes, ob die Eingabe leer ist oder nicht. Ist sie leer schreibt sie x aufs Band un simuliert. Ist das Band nicht leer, so stoppt sie.
Wo ist da jetzt das Verständnisproblem?
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Neo

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7

Friday, February 9th 2007, 6:57pm

Achso.

Also, zusammengefasst betrachtet man 3 Wörter:

w ist die Gödelisierung der TM M(w#x).
x ist ein beliebiges Eingabewort, das wir nicht kennen.
Und y ist das Wort, worauf die TM M(w#x) simuliert wird.

Falls y leer ist, wird Mw auf x simuliert.
Falls x leer ist, hält Mw,
falls x nicht leer ist hält Mw nicht.

Wieso nennt man das jetzt das Halteproblem auf leerem Band?
M(w#x) hält doch, oder nicht?

Edit: Falls die Eingabe leer ist, weiß man nicht, ob M(w#x) hält.
Bin ich da schonmal auf der richtigen Spur?

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Arne

ThI

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8

Friday, February 9th 2007, 9:28pm

Falls die Eingabe leer ist, dann simuliert man die Maschine M_w auf Eingabe x und verhält sich dementsprechend. Das ganze ist dann quasi eine Instanz von H. Und da die Eingabe leer war, ist M_(w#x) bei leerer Eingabe die gleiche Frage für das Problem H_0. Also wird H auf H_0 mit der Funktion f(w#x)=M_(w#x) reduziert (was die eigentliche Frage bei dem Beweis war).
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