Hallo auch,
Aus gegebenem Anlass möchte ich dazu aufrufen, hier konkrete (und möglichst
konstruktive!) Kritik zur Vorlesung, zur Übung und zu den Folien zu sammeln.
Mit dieser Sammlung in der Hand kann man gemeinsam (also die betroffenen (vor allem) Ersies und wir als euer Fachschaftsrat) zur Dozentin gehen und über Verbesserungsvorschläge reden.
Die Vorlesung mag dieses Semester nicht so gut gelaufen sein, aber denkt bitte auch an die nächsten (mindestens) vier Jahre Erstsemester, die auch da durch müssen.
Mit Kritik sind übrigens auch positive Aspekte gemeint!
Negativ
- Mein Eindruck war, dass häufig keine Rücksicht auf nicht existente Vorkenntnisse genommen wurde. So wurde mit recht komplexem Java-Code gearbeitet (Generics, ...) (und generifizierten Klassendiagrammen), obwohl Java erst im zweiten Semester auf dem Plan steht.
- Auch scheint die Dozentin den weiteren Verlauf des Studiums überhaupt nicht zu kennen. So heißt s auf einer Folie, dass Klassendiagramme im dritten Semester vertieft wieder vorkommen. Das mit dem dritten Semester stimmt, das mit dem Vertiefen nicht (nicht mit diesem Detailgrad).
- Ich fand die späteren Teile mit den Petrinetzen und stochastischen Petrinetzen (Markow-Ketten) und die Form, wie sie präsentiert und behandelt wurden, nicht adäquat. Die mathematischen Kenntnisse sind noch zu verschieden, viele hatten kein Stochastik in der Schule und die Notation ist dann sehr gewöhnungsbedürftig. Hier hätte ich Einfache Netze (und vielleicht noch CE-Netze) in etwas mehr Tiefe (und auch in der Übung) und den Hinweis auf die entsprechende Vorlesung Petrinetze sinnvoller gefunden
- Es ist zwar schön und gut, zu wissen, wieviele Diagramm-Typen UML nun definiert, und wie sie prinzipiell unterschieden werden, allerdings hört mein Verständnis beim oberflächlichen Ankratzen aller 13 auf. Zumal man die meisten davon eh nur oberflächlich ankratzt in der Vorlesung. Man muss sich aber trotzdem auf alle vorbereiten, was unnötigerweise schlicht nervt. Zumal fast niemand der Erstsemester die nötige Softwareentwicklungserfahrung hat, um das große Bild zu erkennen und zu behalten und in seinen "Alltag" zu integrieren. Dann lieber weniger Diagramme, die dafür ordentlich erklärt und angewandt (und vielleicht auch in Kombination), und dafür eine richtige Vorlesung nur um UML 2.2, von mir aus mit einem Simulationsfokus. Der muss dann aber auch da sein!
- Insgesamt war mein Eindruck, dass der Vorlesung ein vernünftiger Fokus fehlt. Ich habe ja die Zusammenfassung davon erstellt (bzw. meine Variante davon), und an sich ist ein roter Faden da und Struktur und das wird auch an sich durchgehalten. Allerdings wird soviel drumherum erzählt mit teilweise wirklich schlechten, teilweise widersprüchlichen, häufig schlecht lesbaren (weil schlecht gescannten) Folien, dass man eben diesen roten Faden verliert.
- Ein funktionierendes Mikro in der Vorlesung wäre gut gewesen .... und wenn wir schon dabei sind, auch Folien, die nicht aus schlechten Scans zusammenkopiert, von Wikipedia geklaut und voller Rechtschreibfehler sind. Das ermüdet, regt auf und lenkt nur unnötig vom eigentlichen Ziel der Vorlesung ab
- Wenn man die Fiolien mal nach dem begriff "Logik" durchsucht, gibt es immer nur Erwähnungen, aber nie vernünftige Erklärungen. Die, die es gibt, sind unnötig kompliziert mit Begriffen, die man entweder erst in der Logik-Vorlesung (im 4. Semester) versteht (weil man dann den Kontext dazu hat), oder die man erst im Masterstudium hat (Temporale Logik?). Woher soll ein Erstsemester wissen, was Prädikatenlogik oder ein Quantor ist? Vorschlag: die Logik-Begriffe ganz rausnehmen und durch einfache Sachen ersetzen. Nichts mit Quantoren, nichts mit Prädikaten oder Temporaler Logik.
- Das ist nicht konstruktiv, aber: Ich habe jedesmal in der Vorlesung (wenn ich da war) gehört "Aber das kriegen sie später noch im Studium", dass ich streckenweise den Eindruck hatte, dass es nicht eine Vorlesung zur Modellierung, sondern 13 Einführungsveranstaltungen zu anderen Vorlesungen gab ....
- Folien wie Nummer 160 (Seite 152) oder Folie 55 empfinde ich als Student als Zumutung. Das wirkt, als hätte selbst der Dozent keine Lust auf den Stoff ....
Positiv
- Es gab ein Repetitorium, in dem Fragen beantwortet wurden. Das ist als sinnvoller Einsatz von Studiengebühren zu werten.
Ich selbst bin übrigens schon ein paar Semester dabei .... hat das mit dem Lernen etwas einfacher gemacht
Ich hb das jetzt selbst eher nicht gemacht, aber ihr könnt auch eure Kritik mit Folienzahlen/Seitenzahlen untermauern, wenn ihr konkrete Kritik daran übt. zB "Folie 34 fand ich sehr unpassend, da das Beispiel für das Axiomensystem unverständlich war"