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Skuld

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Sunday, August 29th 2010, 11:49am

Pumping Lemma

Hallo zusammen. Ich lerne gerade für die Theoretische Informatik Klausur und bin beim Pumping Lemma und komme nicht so ganz zurecht.

Hier mal was ich für Übungsblatt 5 so zusammenbekommen habe:

Aufgabe 1: L(2) = { a^k b^l a^k | k, l Element von N }

Man soll nun nachweisen, dass L(2) nicht durch einen endlichen Automaten entschieden werden kann (also nicht regulär ist?). Meine Lösung:

Angenommen, L(2) sei regulär. Dann gibt es ein x, dass wir in uvw zerlegen können, sodass die Eigenschaften des Pumping Lemmas gelten. Betrachte nun das Wort x = uvw = a^n b^m a^n. Dieses hat die Länge 2n + m.

Aus |v| >= 1 und |uv| <= n folgt, dass v nur aus a's besteht. (Da ja |a^n| = n)

Für uv²w würde dann aber gelten, dass vorne doppelt so viele a's wie hinten stehen, und solche Worte sind ja nicht in L(2).

Stimmt das so weit? Bei Aufgabe 2 stoße ich dann nämlich auf das Problem, dass ich heraus bekomme, dass das Pumping Lemma erfüllt ist, obwohl ich zeigen soll, dass die Sprache nicht regulär ist.

L = a^k b^l | k, l Element von N, k > l

Ich betrachte das Wort x = uvw = a^n b^m, |x| = n+m
Aus den ersten beiden Bedingungen des Pumping Lemmas folgt wieder, dass v nur aus a's besteht (wundert mich ein bisschen, dass ich das immer rausbekomme?). Nun liegen aber alle uv^i w, i >=0 in der Sprache, daes ja immer mehr a's als b's gibt, und solche Wörter definiert die Sprache ja gerade.

EDIT: Ist Latex kaputt?
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Panoramix

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Sunday, August 29th 2010, 1:17pm

Hi Skuld,

dein Wort x darf als Variable nur noch n im Exponenten haben. Bei Aufgabe 1 ändert sich aber nichts. Wählst Du zum Beispiel x = a^nba^n läuft der Rest genauso wie von Dir beschrieben.

Bei Aufgabe 2 solltest Du daran denken, daß man nicht nur "aufpumpen" kann, sondern auch "abpumpen" kann: uv^0w

Und als Beispiel-Wort für Aufgabe 2 wählst Du dann ein Wort, das gerade noch so die Bedingung k > l erfüllt und als Variable nur n in den Exponenten stehen hat (welches Wort wird das dann wohl sein ... ;-)) und zeigst dann, daß uv^0w nicht mehr zur Sprache gehört.

Viele Grüße
Carsten

Skuld

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Sunday, August 29th 2010, 2:11pm

Wenn ich dich richtig verstanden habe, wähle ich also in Aufgabe 2 zB das Wort x = a^n b, aus den Bedingungen ergibt sich wieder, dass v nur aus a's besteht und für uv^0 w ergibt sich dann, dass das Wort nur aus "b" besteht, was aber nicht zur Sprache gehört - richtig?

Danke für die Hilfestellung, ich hoffe ich komme mit den restlichen Aufgaben besser klar :D

Ach, und noch mal zur Klarstellung: Die Aufgabenstellungen "Zeigen Sie, dass die Sprache nicht von einem endlichen Automaten entschieden werden kann" und "Zeigen Sie, dass die Sprache nicht regulär ist", sind äquivalent?
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Panoramix

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Sunday, August 29th 2010, 2:26pm

nee, so geht das nicht. Bei beispielsweise u=a^(n-1) und v=a bekommst Du durch das abpumpen a^(n-1)b, was ja immer noch zur Sprache gehört.

Mit "gerade noch zur Sprache gehörend" meinte ich, daß sich k und l um genau 1 unterscheiden:

x = a^(n+1)b^n

Egal wie die a's nun auf u und v verteilt werden, es kommen durch das Abpumpen höchstens genauso viele a's wie b's geraus.

Ach, und noch mal zur Klarstellung: Die Aufgabenstellungen "Zeigen Sie, dass die Sprache nicht von einem endlichen Automaten entschieden werden kann" und "Zeigen Sie, dass die Sprache nicht regulär ist", sind äquivalent?

Ja.

Viele Grüße
Carsten

Panoramix

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Sunday, August 29th 2010, 2:34pm

Kleine Ergänzung noch:

Für uv²w würde dann aber gelten, dass vorne doppelt so viele a's wie hinten stehen, und solche Worte sind ja nicht in L(2).

Das kann man so nicht sagen, da die a's beliebig auf u und v verteilt werden können. Bei u=a^(n-1) und v=a hätte uv^2w vorne genau ein a mehr als hinten, was aber natürlich ebenfalls nicht zur Sprache gehört. Sprich: In diesem Fall kann man nur sagen, daß vorne auf alle Fälle mehr a's sein werden als hinten, aber nicht wieviele mehr.

Viele Grüße
Carsten

Arne

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Sunday, August 29th 2010, 4:34pm

dein Wort x darf als Variable nur noch n im Exponenten haben.

Das ist so nicht ganz korrekt. Das Wort muss lediglich mindestens die Länge n haben. Wenn es --- wie Skuld geschrieben hat --- die Länge 2n+m hat, ist das auch okay. Bei den übrigen Bemerkungen und Tipps hast Du jedoch Recht Panoramix.
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Skuld

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Monday, August 30th 2010, 1:03pm

Eine Frage zu Aufgabenstellungen bei Kellerautomaten: "Geben Sie den KA an und begründen Sie seine Korrektheit!" -> d.h. für ein gültiges Beispielwort die Rechnung durchführen?

Ach und ist eine Überführung der Form z(1) # A -> z(2) gültig? D.h. ohne dass ich was aus dem Keller lösche oder etwas in ihn hineinschreibe (also praktisch das gelesene Zeichen überlese?)
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Arne

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Monday, August 30th 2010, 3:24pm

Eine Frage zu Aufgabenstellungen bei Kellerautomaten: "Geben Sie den KA an und begründen Sie seine Korrektheit!" -> d.h. für ein gültiges Beispielwort die Rechnung durchführen?


Nein das reicht nicht aus. Angenommen es ist die Sprache L gegeben und nach einem KA gefragt. Dann musst begründen wieso der von Dir angegebene KA M alle Wörter von L erzeugt (L\subseteq L(M)), und dann noch begründen warum er auch keine zu viel erzeugt, die nicht in der Sprache sind (L(M)\subseteq L).

Ach und ist eine Überführung der Form z(1) # A -> z(2) gültig? D.h. ohne dass ich was aus dem Keller lösche oder etwas in ihn hineinschreibe (also praktisch das gelesene Zeichen überlese?)

Mir ist hier nicht ganz klar was Du mit "z(1) # A -> z(2)" meinst, da # i.d.R. ein Kellersymbol ist und die Übergangsfunktion als "Z x Sigma x Gamma -> Z x Gamma^*" definiert wird, wobei Z die Menge der Zustände, Sigma das Eingabe- und Gamma das Arbeitsalphabet ist.

PS: der LaTeX-Plugin scheint kaputt zu sein.
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Skuld

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Monday, August 30th 2010, 3:49pm

Mir ist hier nicht ganz klar was Du mit "z(1) # A -> z(2)" meinst, da # i.d.R. ein Kellersymbol ist und die Übergangsfunktion als "Z x Sigma x Gamma -> Z x Gamma^*" definiert wird, wobei Z die Menge der Zustände, Sigma das Eingabe- und Gamma das Arbeitsalphabet ist.

PS: der LaTeX-Plugin scheint kaputt zu sein.


Ach ja, vergessen zu erwähnen: Das # ist hier tatsächlich Teil des Wortes (Aufgabenblatt 6, Aufgabe 1, L = {w#w^R}). Meine Frage ist, ob ein Übergang im Kellerautomaten erlaubt ist, der nichts in den Keller schreibt oder aus ihm löscht, sondern lediglich in einen neuen Zustand übergeht.

Ach, und wie zeige ich, dass der KA genau die Worte erzeugt? Durch erläutern des Vorgehens des Automaten, oder kann man das auf irgend eine Art formell zeigen?
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Arne

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Monday, August 30th 2010, 4:00pm

Dann schreib doch z(1) # A -> z(2) A. Dann wird weder was neues auf den Keller geschrieben, noch etwas altes gelöscht.

Du kannst formell aufschreiben welche Form die Wörter in welchem Zustand haben und dann schließlich zeigen inwiefern die Übergänge von einem in den anderen Zustand diese Eigenschaften verändern. Für Endzustände müsstest Du dann zeigen das diese Wörter genau die Eigenschaft der Wörter der gegebenen Sprache haben.
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Monday, August 30th 2010, 9:09pm

sollte nun wieder funktionieren... bitte entschuldigt die Unannehmlichkeiten. ;)

Panoramix

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12

Monday, August 30th 2010, 9:14pm

sollte nun wieder funktionieren... bitte entschuldigt die Unannehmlichkeiten. ;)

Ja, funktioniert wieder. Danke! ;)

sebid

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13

Tuesday, August 31st 2010, 8:50am

Nochmal Pumping-Lemma

Aus der Klausur SS07.

Aufgabe 3:

Beweisen Sie, dass nicht regulär ist.

Wie sieht hier das passende x und die Zerlegung uvw aus?
Ich steh da irgendwie auf dem Schlauch und bekomme keine passende Zerlegung hin.

Danke.
Cee Uhh!
:o) sebid

SunshineSunny

Sonnenscheinchen auf'm Campus

14

Tuesday, August 31st 2010, 10:06am

Nur so ne Idee von mir... wenn du das so umformst:

Dann kannst du mit uv ein ganzes n nehmen also a's und b's

Aber keine Ahnung, ob das geht...
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen.
Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.

Arne

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15

Tuesday, August 31st 2010, 10:16am

Aus der Klausur SS07.

Aufgabe 3:

Beweisen Sie, dass nicht regulär ist.

Wie sieht hier das passende x und die Zerlegung uvw aus?
Ich steh da irgendwie auf dem Schlauch und bekomme keine passende Zerlegung hin.

Danke.


Deine Frage ist ein wenig irrführend formuliert. Du meinst wohl eher "Wie sieht hier das passende aus und wie zeige ich für alle möglichen Zerlegungen , dass für jede es ein gibt, sodass das ?", oder?


Wie wärs, wenn du wählst? ;)

Also angenommen ist regulär, dann gilt PL mit den 3 Regeln, und insbesondere auch für unser .

Für alle Zerlegungen gilt nun, dass nur aus s und mindestens einem besteht (aufgrund der Anfangslänge). D.h. wenn wir nun beispielsweise wählen, dann gilt nun: . Da jedoch ist, verletzt dies genau die Bedingung, dass alle Wörter die Form haben sollen für die Anzahl der s. Also gilt , was ein Widerspruch zur Annahme ist.
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Arne

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Tuesday, August 31st 2010, 10:17am


Dann kannst du mit uv ein ganzes n nehmen also a's und b's


Verstehe ich nicht.
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SunshineSunny

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17

Tuesday, August 31st 2010, 10:27am

Hat sich auch erledigt... Deine Erklärung klingt logisch und einfacher

Hab irgendwie nicht im Blick gehabt, das es auch reicht keine 2n a's mehr zu haben...
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen.
Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.

sebid

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18

Tuesday, August 31st 2010, 12:32pm

Quoted

Deine Frage ist ein wenig irrführend formuliert. Du meinst wohl eher "Wie sieht hier das passende aus und wie zeige ich für alle möglichen Zerlegungen , dass für jede es ein gibt, sodass das ?", oder?

Ja natürlich.

Quoted


Wie wärs, wenn du wählst? ;)

Hatte ich probiert, kam damit aber nicht weiter, da mein |uv| damit immer länger als n war.

Quoted


Also angenommen ist regulär, dann gilt PL mit den 3 Regeln, und insbesondere auch für unser .

Für alle Zerlegungen gilt nun, dass nur aus s und mindestens einem besteht (aufgrund der Anfangslänge). D.h. wenn wir nun beispielsweise wählen, dann gilt nun: . Da jedoch ist, verletzt dies genau die Bedingung, dass alle Wörter die Form haben sollen für die Anzahl der s. Also gilt , was ein Widerspruch zur Annahme ist.

Ich verstehe die Stelle mit dem nicht.
Wo kommt dieses her?

Danke.
Cee Uhh!
:o) sebid

Sebastian

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19

Tuesday, August 31st 2010, 1:07pm


Quoted


Also angenommen ist regulär, dann gilt PL mit den 3 Regeln, und insbesondere auch für unser .

Für alle Zerlegungen gilt nun, dass nur aus s und mindestens einem besteht (aufgrund der Anfangslänge). D.h. wenn wir nun beispielsweise wählen, dann gilt nun: . Da jedoch ist, verletzt dies genau die Bedingung, dass alle Wörter die Form haben sollen für die Anzahl der s. Also gilt , was ein Widerspruch zur Annahme ist.

Ich verstehe die Stelle mit dem nicht.
Wo kommt dieses her?

Danke.

Du weißt, dass ist und weiterhin, dass in nur as vorkommen. Also ist - alle as die in v stehen, kommen in uw nicht mehr vor (|v| = Länge von v = Anzahl der as in v).
try {MessageBox.Show(message);} catch(Exception e) {MessageBox.Show(e.Message);}

Arne

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20

Tuesday, August 31st 2010, 1:50pm

Genau.
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